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37 Und des HERRN Wort kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist des HERRN und stellte mich auf ein weites Feld, das voller Totengebeine lag.

Und er führte mich allenthalben dadurch. Und siehe, des Gebeins lag sehr viel auf dem Feld; und siehe, sie waren sehr verdorrt.

Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du auch, daß diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: HERR HERR, das weißt du wohl.

Und er sprach zu mir: Weissage von diesen Gebeinen und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort!

So spricht der HERR HERR von diesen Gebeinen: Siehe, ich will einen Odem in euch bringen, daß ihr sollt lebendig werden.

Ich will euch Adern geben und Fleisch lassen über euch wachsen und euch mit Haut überziehen und will euch Odem geben, daß ihr wieder lebendig werdet, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

Und ich weissagte, wie mir befohlen war; und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich, und die Gebeine kamen wieder zusammen, ein jegliches zu seinem Gebein.

Und ich sah, und siehe, es wuchsen Adern und Fleisch darauf, und sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen.

Und er sprach zu mir: Weissage zum Winde; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Wind: So spricht der HERR HERR: Wind komm herzu aus den vier Winden und blase diese Getöteten an, daß sie wieder lebendig werden!

10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam Odem in sie, und sie wurden wieder lebendig und richteten sich auf ihre Füße. Und ihrer war ein großes Heer.

11 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns.

12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und will euch, mein Volk, aus denselben herausholen und euch ins Land Israel bringen;

13 und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber geöffnet und euch, mein Volk, aus denselben gebracht habe.

14 Und ich will meinen Geist in euch geben, daß ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und sollt erfahren, daß ich der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HERR.

15 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:

16 Du Menschenkind, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: Des Juda und der Kinder Israel, seiner Zugetanen. Und nimm noch ein Holz und schreibe darauf: Des Joseph, nämlich das Holz Ephraims, und des ganzen Hauses Israel, seiner Zugetanen.

17 Und tue eins zum andern zusammen, daß es ein Holz werde in deiner Hand.

18 So nun dein Volk zu dir wird sagen und sprechen: Willst du uns nicht zeigen, was du damit meinst?

19 So sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will das Holz Josephs, welches ist in Ephraims Hand, nehmen mit samt seinen Zugetanen, den Stämmen Israels, und will sie zu dem Holz Juda's tun und ein Holz daraus machen, und sollen eins in meiner Hand sein.

20 Und sollst also die Hölzer, darauf du geschrieben hast, in deiner Hand halten, daß sie zusehen,

21 und sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will die Kinder Israel holen aus den Heiden, dahin sie gezogen sind, und will sie allenthalben sammeln und will sie wieder in ihr Land bringen

22 und will ein Volk aus ihnen machen im Lande auf den Bergen Israels, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen nicht mehr zwei Völker noch in zwei Königreiche zerteilt sein;

23 sollen sich auch nicht mehr verunreinigen mit ihren Götzen und Greueln und allerlei Sünden. Ich will ihnen heraushelfen aus allen Örtern, da sie gesündigt haben, und will sie reinigen; und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.

24 Und mein Knecht David soll ihr König und ihrer aller einiger Hirte sein. Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und darnach tun.

25 Und sie sollen wieder in dem Lande wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, darin ihre Väter gewohnt haben. Sie sollen darin wohnen ewiglich, und mein Knecht David soll ewiglich ihr Fürst sein.

26 Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens machen, das soll ein ewiger Bund sein mit ihnen; und will sie erhalten und mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein ewiglich.

27 Und ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein,

28 daß auch die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der Israel heilig macht, wenn mein Heiligtum ewiglich unter ihnen sein wird.

38 Und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach:

Du Menschenkind, wende dich gegen Gog, der im Lande Magog ist und der oberste Fürst in Mesech und Thubal, und weissage von ihm

und sprich: So spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich Gog! der du der oberste Fürst bist in Mesech und Thubal.

Siehe, ich will dich herumlenken und will dir einen Zaum ins Maul legen und will dich herausführen mit allem deinem Heer, Roß und Mann, die alle wohl gekleidet sind; und ihrer ist ein großer Haufe, die alle Tartsche und Schild und Schwert führen.

Du führst mit dir Perser, Mohren und Libyer, die alle Schild und Helm führen,

dazu Gomer und all sein Heer samt dem Hause Thogarma, so gegen Mitternacht liegt, mit all seinem Heer; ja, du führst ein großes Volk mit dir.

Wohlan, rüste dich wohl, du und alle deine Haufen, so bei dir sind, und sei du ihr Hauptmann!

Nach langer Zeit sollst du heimgesucht werden. Zur letzten Zeit wirst du kommen in das Land, das vom Schwert wiedergebracht und aus vielen Völkern zusammengekommen ist, nämlich auf die Berge Israels, welche lange Zeit wüst gewesen sind; und nun ist es ausgeführt aus den Völkern, und wohnen alle sicher.

Du wirst heraufziehen und daherkommen mit großem Ungestüm; und wirst sein wie eine Wolke, das Land zu bedecken, du und all dein Heer und das große Volk mit dir.

10 So spricht der HERR HERR: Zu der Zeit wirst du solches vornehmen und wirst Böses im Sinn haben

11 und gedenken: "Ich will das Land ohne Mauern überfallen und über sie kommen, so still und sicher wohnen, als die alle ohne Mauern dasitzen und haben weder Riegel noch Tore",

12 auf daß du rauben und plündern mögest und dein Hand lassen gehen über die verstörten Örter, so wieder bewohnt sind, und über das Volk, so aus den Heiden zusammengerafft ist und sich in die Nahrung und Güter geschickt hat und mitten auf der Erde wohnt.

13 Das reiche Arabien, Dedan und die Kaufleute von Tharsis und alle Gewaltigen, die daselbst sind, werden dir sagen: Ich meine ja, du seist recht gekommen, zu rauben, und hast deine Haufen versammelt, zu plündern, auf daß du wegnimmst Silber und Gold und sammelst Vieh und Güter, und großen Raub treibest.

14 Darum so weissage, du Menschenkind, und sprich zu Gog: So spricht der HERR HERR: Ist's nicht also, daß du wirst merken, wenn mein Volk Israel sicher wohnen wird?

15 So wirst du kommen aus deinem Ort, von den Enden gegen Mitternacht, du und großes Volk mit dir, alle zu Rosse, ein großer Haufe und ein mächtiges Heer,

16 und wirst heraufziehen über mein Volk Israel wie eine Wolke, das Land zu bedecken. Solches wird zur letzten Zeit geschehen. Ich will dich aber darum in mein Land kommen lassen, auf daß die Heiden mich erkennen, wie ich an dir, o Gog, geheiligt werde vor ihren Augen.

17 So spricht der HERR HERR: Du bist's, von dem ich vorzeiten gesagt habe durch meine Diener, die Propheten in Israel, die zur selben Zeit weissagten, daß ich dich über sie kommen lassen wollte.

18 Und es wird geschehen zu der Zeit, wann Gog kommen wird über das Land Israel, spricht der HERR HERR, wird heraufziehen mein Zorn in meinem Grimm.

19 Und ich rede solches in meinem Eifer und im Feuer meines Zorns. Denn zur selben Zeit wird großes Zittern sein im Lande Israel,

20 daß vor meinem Angesicht zittern sollen die Fische im Meer, die Vögel unter dem Himmel, die Tiere auf dem Felde und alles, was sich regt und bewegt auf dem Lande, und alle Menschen, so auf der Erde sind; und sollen die Berge umgekehrt werden und die Felswände und alle Mauern zu Boden fallen.

21 Ich will aber wider ihn herbeirufen das Schwert auf allen meinen Bergen, spricht der HERR HERR, daß eines jeglichen Schwert soll wider den andern sein.

22 Und ich will ihn richten mit Pestilenz und Blut und will regnen lassen Platzregen mit Schloßen, Feuer und Schwefel über ihn und sein Heer und über das große Volk, das mit ihm ist.

23 Also will ich denn herrlich, heilig und bekannt werden vor vielen Heiden, daß sie erfahren sollen, daß ich der HERR bin.

39 Und du, Menschenkind, weissage wider Gog und sprich: Also spricht der HERR HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der oberste Fürst bist in Mesech und Thubal.

Siehe, ich will dich herumlenken und locken und aus den Enden von Mitternacht bringen und auf die Berge Israels kommen lassen.

Und ich will dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und deine Pfeile aus deiner rechten Hand werfen.

Auf den Bergen Israels sollst du niedergelegt werden, du mit allem deinem Heer und mit dem Volk, das bei dir ist. Ich will dich den Vögeln, woher sie fliegen, und den Tieren auf dem Felde zu fressen geben.

Du sollst auf dem Felde darniederliegen; denn ich, der HERR HERR, habe es gesagt.

Und ich will Feuer werfen über Magog und über die, so in den Inseln sicher wohnen; und sollen's erfahren, daß ich der HERR bin.

Denn ich will meinen heiligen Namen kundmachen unter meinem Volk Israel und will meinen heiligen Namen nicht länger schänden lassen; sondern die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der Heilige in Israel.

Siehe, es ist gekommen und ist geschehen, spricht der HERR HERR; das ist der Tag, davon ich geredet habe.

Und die Bürger in den Städten Israels werden herausgehen und Feuer machen und verbrennen die Waffen, Schilde, Tartschen, Bogen, Pfeile, Keulen und langen Spieße; und sie werden sieben Jahre lang Feuer damit machen,

10 daß sie nicht müssen Holz auf dem Felde holen noch im Walde hauen, sondern von den Waffen werden sie Feuer machen; und sollen die berauben, von denen sie beraubt sind, und plündern, von denen sie geplündert sind, spricht der HERR HERR.

11 Und soll zu der Zeit geschehen, da will ich Gog einen Ort geben zum Begräbnis in Israel, nämlich das Tal, da man geht am Meer gegen Morgen, also daß die, so vorübergehen, sich davor scheuen werden, weil man daselbst Gog mit seiner Menge begraben hat; und soll heißen "Gogs Haufental".

12 Es wird sie aber das Haus Israel begraben sieben Monden lang, damit das Land gereinigt werde.

13 Ja, alles Volk im Lande wird an ihnen zu begraben haben, und sie werden Ruhm davon haben des Tages, da ich meine Herrlichkeit erzeige, spricht der HERR HERR.

14 Und sie werden Leute aussondern, die stets im Lande umhergehen und mit ihnen die Totengräber, zu begraben die übrigen auf dem Lande, damit es gereinigt werde; nach sieben Monden werden sie forschen.

15 Und die, so im Lande umhergehen und eines Menschen Gebein sehen, werden dabei ein Mal aufrichten, bis es die Totengräber auch in Gogs Haufental begraben.

16 So soll auch die Stadt heißen Hamona. Also werden sie das Land reinigen.

17 Nun, du Menschenkind, so spricht der HERR HERR: Sage allen Vögeln, woher sie fliegen, und allen Tieren auf dem Felde: Sammelt euch und kommt her, findet euch allenthalben zuhauf zu meinem Schlachtopfer, das ich euch schlachte, ein großes Schlachtopfer auf den Bergen Israels, fresset Fleisch und saufet Blut!

18 Fleisch der Starken sollt ihr fressen, und Blut der Fürsten auf Erden sollt ihr saufen, der Widder, der Hammel, der Böcke, der Ochsen, die allzumal feist und gemästet sind.

19 Und sollt das Fett fressen, daß ihr voll werdet, und das Blut saufen, daß ihr trunken werdet, von dem Schlachtopfer, das ich euch schlachte.

20 Sättigt euch nun an meinem Tisch von Rossen und Reitern, von Starken und allerlei Kriegsleuten, spricht der HERR HERR.

21 Und ich will meine Herrlichkeit unter die Heiden bringen, daß alle Heiden sehen sollen mein Urteil, das ich habe ergehen lassen, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe,

22 und also das ganze Haus Israel erfahre, daß ich, der HERR, ihr Gott bin von dem Tage an und hinfürder,

23 und die Heiden erfahren, wie das Haus Israel um seiner Missetat willen sei weggeführt. Weil sie sich an mir versündigt hatten, darum habe ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und habe sie übergeben in die Hände ihrer Widersacher, daß sie allzumal durchs Schwert fallen mußten.

24 Ich habe ihnen getan, wie ihre Sünde und Übertretung verdient haben, und also mein Angesicht vor ihnen verborgen.

25 Darum so spricht der HERR HERR: Nun will ich das Gefängnis Jakobs wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und um meinen heiligen Namen eifern.

26 Sie aber werden ihre Schmach und alle ihre Sünde, damit sie sich an mir versündigt haben, tragen, wenn sie nun sicher in ihrem Lande wohnen, daß sie niemand schrecke,

27 und ich sie wieder aus den Völkern gebracht und aus den Landen ihrer Feinde versammelt habe und ich an ihnen geheiligt worden bin vor den Augen vieler Heiden.

28 Also werden sie erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich sie habe lassen unter die Heiden wegführen und wiederum in ihr Land versammeln und nicht einen von ihnen dort gelassen habe.

29 Und ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; denn ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht der HERR HERR.

40 Im fünfundzwanzigsten Jahr unserer Gefangenschaft, im Anfang des Jahres, am zehnten Tage des Monats, im vierzehnten Jahr, nachdem die Stadt geschlagen war, eben an diesem Tage kam des HERRN Hand über mich und führte mich dahin.

Durch göttliche Gesichte führte er mich ins Land Israel und stellte mich auf einen hohen Berg, darauf war's wie eine gebaute Stadt gegen Mittag.

Und da er mich hingebracht hatte, siehe, da war ein Mann, des Ansehen war wie Erz; der hatte eine lange leinene Schnur und eine Meßrute in seiner Hand und stand unter dem Tor.

Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehe und höre fleißig zu und merke auf alles, was ich dir zeigen will. Denn darum bist du hergebracht, daß ich dir solches zeige, auf daß du solches alles, was du hier siehst, verkündigst dem Hause Israel.

Und siehe, es ging eine Mauer auswendig um das Haus ringsumher. Und der Mann hatte die Meßrute in der Hand, die war sechs Ellen lang; eine jegliche Elle war eine Handbreit länger denn eine gemeine Elle. Und er maß das Gebäude in die Breite eine Rute und in die Höhe auch eine Rute.

Und er ging ein zum Tor, das gegen Morgen lag, und ging hinauf auf seinen Stufen und maß die Schwelle, eine Rute breit.

Und die Gemächer, so beiderseits neben dem Tor waren, maß er auch nach der Länge eine Rute und nach der Breite eine Rute; und der Raum zwischen den Gemächern war fünf Ellen weit. Und er maß auch die Schwelle am Tor neben der Halle, die nach dem Hause zu war, eine Rute.

Und er maß die Halle am Tor, die nach dem Hause zu war, eine Rute.

Und maß die Halle am Tor acht Ellen und ihre Pfeiler zwei Ellen, und die Halle am Tor war nach dem Hause zu.

10 Und der Gemächer waren auf jeglicher Seite drei am Tor gegen Morgen, je eins so weit wie das andere, und die Pfeiler auf beiden Seiten waren gleich groß.

11 Darnach maß er die Weite der Tür im Tor zehn Ellen und die Länge des Tors dreizehn Ellen.

12 Und vorn an den Gemächern war Raum abgegrenzt auf beiden Seiten, je eine Elle; aber die Gemächer waren je sechs Ellen auf beiden Seiten.

13 Dazu maß er das Tor vom Dach der Gemächer auf der einen Seite bis zum Dach der Gemächer auf der andern Seite fünfundzwanzig Ellen breit; und eine Tür stand gegenüber der andern.

14 Und er machte die Pfeiler sechzig Ellen, und an den Pfeilern war der Vorhof, am Tor ringsherum.

15 Und vom Tor, da man hineingeht, bis außen an die Halle an der innern Seite des Tors waren fünfzig Ellen.

16 Und es waren enge Fensterlein an den Gemächern und an den Pfeilern hineinwärts am Tor ringsumher. Also waren auch Fenster inwendig an der Halle herum, und an den Pfeilern war Palmlaubwerk.

17 Und er führte mich weiter zum äußern Vorhof, und siehe, da waren Kammern und ein Pflaster gemacht am Vorhofe herum; dreißig Kammern waren auf dem Pflaster.

18 Und es war das Pflaster zur Seite der Tore, solang die Tore waren, nämlich das untere Pflaster.

19 Und er maß die Breite von dem untern Tor an bis vor den innern Hof auswendig hundert Ellen, gegen Morgen und gegen Mitternacht.

20 Er maß auch das Tor, so gegen Mitternacht lag, am äußern Vorhof, nach der Länge und Breite.

21 Das hatte auch auf jeder Seite drei Gemächer und hatte auch seine Pfeiler und Halle, gleich so groß wie am vorigen Tor, fünfzig Ellen die Länge und fünfundzwanzig Ellen die Breite.

22 Und hatte auch seine Fenster und seine Halle und sein Palmlaubwerk, gleich wie das Tor gegen Morgen; und hatte seine Halle davor.

23 Und es waren Tore am innern Vorhof gegenüber den Toren, so gegen Mitternacht und Morgen standen; und er maß hundert Ellen von einem Tor zum andern.

24 Darnach führte er mich gegen Mittag, und siehe, da war auch ein Tor gegen Mittag; und er maß seine Pfeiler und Halle gleich wie die andern.

25 Und es waren auch Fenster an ihm und an seiner Halle umher, gleich wie jene Fenster; und es war fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

26 Und waren auch sieben Stufen hinauf und eine Halle davor und Palmlaubwerk an ihren Pfeilern auf jeglicher Seite.

27 Und es war auch ein Tor am innern Vorhof gegen Mittag, und er maß hundert Ellen von dem einen Mittagstor zum andern.

28 Und er führte mich weiter durchs Mittagstor in den innern Vorhof und maß dasselbe Tor gleich so groß wie die andern,

29 mit seinen Gemächern, Pfeilern und Halle und mit Fenstern an ihm und an seiner Halle, ebenso groß wie jene, ringsumher; und es waren fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

30 Und es ging eine Halle herum, fünfundzwanzig Ellen lang und fünf Ellen breit.

31 Und die Halle, so gegen den äußeren Vorhof stand, hatte auch Palmlaubwerk an den Pfeilern; es waren aber acht Stufen hinaufzugehen.

32 Darnach führte er mich zum innern Vorhof gegen Morgen und maß das Tor gleich so groß wie die andern,

33 mit seinen Gemächern, Pfeilern und Halle, gleich so groß wie die andern, und mit Fenstern an ihm und an seiner Halle ringsumher; und es war fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

34 Und seine Halle stand auch gegen den äußern Vorhof und Palmlaubwerk an ihren Pfeilern zu beiden Seiten und acht Stufen hinauf.

35 Darnach führte er mich zum Tor gegen Mitternacht; das maß er gleich so groß wie die andern,

36 mit seinen Gemächern, Pfeilern und Halle und ihren Fenstern ringsumher, fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

37 Und seine Halle stand auch gegen den äußern Vorhof und Palmlaubwerk an den Pfeilern zu beiden Seiten und acht Stufen hinauf.

38 Und unten an den Pfeilern an jedem Tor war eine Kammer mit einer Tür, darin man das Brandopfer wusch.

39 Aber in der Halle des Tors standen auf jeglicher Seite zwei Tische, darauf man die Brandopfer, Sündopfer und Schuldopfer schlachten sollte.

40 Und herauswärts zur Seite, da man hinaufgeht zum Tor gegen Mitternacht, standen auch zwei Tische und an der andern Seite unter der Halle des Tors auch zwei Tische.

41 Also standen auf jeder Seite des Tors vier Tische; das sind zusammen acht Tische, darauf man schlachtete.

42 Und noch vier Tische, zum Brandopfer gemacht, die waren aus gehauenen Steinen, je anderthalb Ellen lang und breit und eine Elle hoch, darauf man legte allerlei Geräte, womit man Brandopfer und andere Opfer schlachtete.

43 Und es gingen Leisten herum, hineinwärts gebogen, eine quere Hand hoch. Und auf die Tische sollte man das Opferfleisch legen.

44 Und außen vor dem innern Tor waren zwei Kammern im innern Vorhofe: eine an der Seite neben dem Tor zur Mitternacht, die sah gegen Mittag; die andere zur Seite des Tors gegen Mittag, die sah gegen Mitternacht.

45 Und er sprach zu mir: Die Kammer gegen Mittag gehört den Priestern, die im Hause dienen sollen;

46 aber die Kammer gegen Mitternacht gehört den Priestern, die auf dem Altar dienen. Dies sind die Kinder Zadok, welche allein unter den Kindern Levi vor den HERRN treten sollen, ihm zu dienen.

47 Und er maß den Vorhof, nämlich hundert Ellen lang und hundert Ellen breit ins Gevierte; und der Altar stand vorn vor dem Tempel.

48 Und er führte mich hinein zur Halle des Tempels und maß die Pfeiler der Halle fünf Ellen auf jeder Seite und das Tor vierzehn Ellen, und die Wände zu beiden Seiten an der Tür drei Ellen auf jeder Seite.

49 Aber die Halle war zwanzig Ellen lang und elf Ellen weit und hatte Stufen, da man hinaufging; und Säulen standen an den Pfeilern, auf jeder Seite eine.

Das Tal voller Totengebeine

37 Einmal wurde ich vom Herrn ergriffen und hatte eine Vision. Darin hob mich Gottes Geist empor und brachte mich in ein weites Tal, das mit Totengebeinen übersät war. Dann führte er mich durch die ganze Ebene, und ich sah dort unzählige Knochen verstreut liegen. Sie waren völlig vertrocknet.

Gott fragte mich: »Du Mensch, können diese Gebeine je wieder lebendig werden?« Ich antwortete: »Herr, mein Gott, das weißt du allein!«

Da sagte er zu mir: »Sprich zu diesen dürren Knochen und fordere sie auf: Hört, was der Herr euch sagt: Ich bringe Geist in euch zurück und mache euch wieder lebendig! Ja, das verspreche ich, Gott, der Herr. Ich lasse Sehnen und Fleisch um euch wachsen und überziehe euch mit Haut. Meinen Atem hauche ich euch ein, damit ihr wieder lebendig werdet. Daran sollt ihr erkennen, dass ich der Herr bin.«

Ich tat, was Gott mir befohlen hatte. Noch während ich seine Botschaft verkündete, hörte ich ein lautes Geräusch und sah, wie die Knochen zusammenrückten, jeder an seine Stelle. Vor meinen Augen wuchsen Sehnen und Fleisch um sie herum, und darüber bildete sich Haut. Aber noch war kein Leben in den Körpern.

Da sprach Gott zu mir: »Du Mensch, ruf den Lebensgeist und befiehl ihm in meinem Namen: Komm, Lebensgeist, aus den vier Himmelsrichtungen und hauche diese toten Menschen an, damit sie wieder zum Leben erwachen!«

10 Ich tat, was Gott mir befohlen hatte. Da erfüllte der Lebensgeist die toten Körper, sie wurden lebendig und standen auf. Sie waren so zahlreich wie ein unüberschaubares Heer.

11 Da sprach Gott zu mir: »Du Mensch, die Israeliten gleichen diesen verdorrten Gebeinen. Du weißt, wie sie klagen: ›Wir sind völlig ausgezehrt und haben keine Hoffnung mehr, uns bleibt nur der Tod!‹ 12 Darum richte ihnen diese Botschaft von mir aus: Ich, Gott, der Herr, öffne eure Gräber und hole euch heraus, denn ihr seid doch mein Volk! Ich bringe euch heim ins Land Israel. 13 Wenn ich euch wieder lebendig mache, werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin. 14 Ich erfülle euch mit meinem Geist, schenke euch noch einmal das Leben und lasse euch wieder in eurem Land wohnen. Ihr werdet sehen, dass ich meine Versprechen halte. Mein Wort gilt!«

Juda und Israel werden vereint

15 Wieder empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er forderte mich auf: 16 »Du Mensch, nimm dir ein Stück Holz und schreib darauf: ›Das Südreich Juda und die mit ihm verbündeten Israeliten‹. Dann hol ein anderes Stück Holz und schreib: ›Das Nordreich Ephraim[a] und das übrige Volk Israel‹. 17 Halte die Enden beider Hölzer so aneinander, dass sie wie ein einziger Stab aussehen.

18 Wenn die Israeliten dich fragen, was das zu bedeuten hat, 19 dann antworte ihnen: So spricht Gott, der Herr: Ich nehme den Herrscherstab des Nordreichs[b], der im Besitz des Stammes Ephraim ist, und füge ihn mit dem Herrscherstab des Südreichs zusammen. Aus den beiden mache ich einen einzigen Stab, den ich in meiner Hand halte.

20 Du aber zeig dem Volk die Hölzer 21 und richte ihnen aus: Gott, der Herr, lässt euch sagen: Ich hole die Israeliten aus den fremden Völkern heraus, zu denen sie ziehen mussten; von überall her sammle ich sie und bringe sie in ihr Land zurück. 22 Ich mache aus ihnen wieder ein vereintes Volk, das im Bergland Israel zu Hause ist. Ein einziger König wird über sie herrschen, und nie mehr soll ihr Land in zwei Reiche geteilt sein. 23 Sie werden nicht länger ihre abscheulichen Götzen verehren und sich nicht mehr selbst durch ihre Taten beschmutzen. Früher haben sie mir die Treue gebrochen, doch nun will ich sie von ihren Irrwegen retten[c] und sie reinwaschen von ihren Sünden. Sie werden mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein. 24 Alle Israeliten werden einen gemeinsamen Hirten haben, einen König, der ein Nachkomme meines Dieners David ist. Dann richten sie sich wieder nach meinen Geboten, sie achten auf meine Weisungen und leben danach.

25 Das Land, das ich früher meinem Diener Jakob gegeben habe, nehmen sie erneut in Besitz. Schon ihre Vorfahren haben dort gelebt, und nun werden sie, ihre Kinder und Kindeskinder sich ein für alle Mal dort niederlassen. Ein Nachkomme Davids wird dann über sie herrschen und für immer ihr König sein. 26 Ich schließe einen ewigen Bund mit den Israeliten und gewähre ihnen meinen Frieden. Zu einem großen Volk lasse ich sie werden, und mein Heiligtum soll für alle Zeiten in ihrem Land stehen. 27 Dann werde ich selbst bei ihnen wohnen; ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. 28 Mein Tempel soll für immer in ihrem Land bleiben, damit auch die anderen Völker erkennen, dass ich, der Herr, Israel zu meinem heiligen Volk gemacht habe.«

Der Herrscher Gog – ein Feind von Israel

38 Wieder empfing ich eine Botschaft vom Herrn. Er befahl mir: »Du Mensch, blick in die Richtung, wo das Land Magog liegt, und kündige Gog[d], dem obersten Herrscher über die Völker Meschech und Tubal, mein Gericht an. Richte ihm aus, was ich, Gott, der Herr, zu sagen habe:

Gog, du Herrscher über Meschech und Tubal, du bekommst es mit mir zu tun! Ich bohre Haken durch deine Kinnlade und zwinge dich zu gehen, wohin ich will. Mitsamt deinem ganzen Heer führe ich dich aus deinem Land heraus. Riesig ist es, dieses Heer, mit unzähligen Reitern und Pferden; die Soldaten sind prächtig gekleidet und mit Langschilden, Rundschilden und Schwertern bewaffnet. Söldner aus Persien, Äthiopien und Libyen begleiten euch, gut gerüstet mit Schilden und Helmen. Die Truppen aus den Ländern Gomer und Bet-Togarma im äußersten Norden sind ebenfalls dabei, und auch aus vielen anderen Völkern kommen die Soldaten dazu. So halte dich nun bereit, rüste dein ganzes Heer zum Kampf und übernimm die Befehlsgewalt über sie!

Es werden zwar noch viele Jahre vergehen, aber dann, in ferner Zukunft, wirst du deinen Auftrag erhalten. Ich werde dich auffordern, ein fremdes Land zu überfallen. Es ist das Bergland Israel, das sich inzwischen vom Krieg erholt hat und dessen Bewohner aus der Verbannung heimgekehrt sind. Lange Zeit war es ein Trümmerfeld, doch nun leben die Menschen dort wieder in Ruhe und Sicherheit.

Du wirst mit deinem Heer heranziehen wie ein gewaltiges Unwetter, deine vereinten Truppen bedecken das ganze Land wie eine riesige Wolke. 10 Ich, Gott, der Herr, kündige dir an: In jener Zeit kommen dir böse Gedanken und du schmiedest einen heimtückischen Plan. 11 Du nimmst dir vor, dieses wehrlose Land anzugreifen, dessen Bewohner in Ruhe und Sicherheit leben. Ihre Städte haben keine Mauern und keine verriegelten Tore. 12 Du willst dich an den Israeliten bereichern und viel Beute machen. Die Städte, die einst in Trümmern lagen, willst du erobern und dir das ganze Volk unterwerfen, das nun wieder darin wohnt. Es ist aus fremden Ländern zurückgekehrt, es hat große Viehherden und andere Reichtümer erworben und wohnt nun im bedeutendsten Land der Welt[e]. 13 Die Händler aus Saba, Dedan und Tarsis[f] werden dich fragen: ›Hast du deine Truppen versammelt, um auf Raubzug zu gehen und zu plündern? Willst du Silber und Gold an dich reißen, Viehherden und anderen Besitz erbeuten?‹

14 Du Mensch, richte dem Herrscher Gog aus, was ich, Gott, der Herr, ihm zu sagen habe: Ist es nicht so? Wenn jene Zeit kommt, in der sich mein Volk in Sicherheit wähnt, lässt du dir das nicht entgehen. 15 Jawohl, du wirst aus deinem Land im äußersten Norden aufbrechen, zusammen mit einem großen und mächtigen Heer. Deine Soldaten kommen aus vielen Völkern, sie rücken auf Pferden 16 gegen mein Volk Israel vor und bedecken das Land wie eine riesige Wolke. Am Ende der Zeit wird dies geschehen; dann lasse ich dich mein Land überfallen, damit die anderen Völker meine Macht erkennen. Wenn sie sehen, was ich mit dir tun werde, begreifen sie, dass ich ein heiliger Gott bin. 17 Du bist der Herrscher, dessen Kommen ich, Gott, der Herr, schon vor langer Zeit angekündigt habe. Durch meine Diener, die Propheten, ließ ich voraussagen, dass du Israel in meinem Auftrag angreifen würdest.«

Gott selbst vernichtet den Feind seines Volkes

18 »Ich, Gott, der Herr, kündige an: An dem Tag, an dem Gog mit seinem Heer in Israel einfällt, wird der Zorn in mir aufflammen. 19 Ja, schon jetzt schwöre ich in meinem glühenden Zorn: An diesem Tag soll im ganzen Land die Erde beben! 20 Alle werden dann vor mir zittern: die Menschen und auch die wilden Tiere, die Fische, Vögel und Kriechtiere. Berge brechen auseinander, Felswände stürzen ein, Mauern fallen in sich zusammen.

21 Ich, Gott, der Herr, lasse das Schwert auf den Bergen von Israel wüten und sorge dafür, dass sich Gogs Soldaten gegenseitig umbringen. 22 Ja, ich werde Gog richten mitsamt seinem ganzen Heer und allen, die auf seiner Seite gekämpft haben: Viele von ihnen fallen in der Schlacht oder sterben an der Pest. Ich lasse Wolkenbrüche und Hagel, Feuer und Schwefel auf sie niederfallen. 23 Vor den Augen aller Völker werde ich zeigen, dass ich ein mächtiger und heiliger Gott bin. Dann müssen sie mich als Herrn anerkennen.

39 Du Mensch, richte Gog, dem obersten Herrscher über Meschech und Tubal, aus, was ich ihm zu sagen habe:

Jetzt bekommst du es mit mir, Gott, dem Herrn, zu tun! Ich lenke dich und zwinge dich zu gehen, wohin ich will; vom äußersten Norden lasse ich dich ins Bergland Israel ziehen. Dort schlage ich dir den Bogen aus der linken Hand und lasse dir die Pfeile aus der rechten Hand gleiten. 4-5 In den Bergen von Israel wirst du in der Schlacht fallen, und mit dir alle deine Soldaten aus den anderen Völkern. Auf dem freien Feld liegen eure Leichen herum, ich gebe sie den Raubvögeln aller Art und den wilden Tieren zum Fraß. Das sage ich, Gott, der Herr. Mein Wort gilt!

Ich lege Feuer in den Städten von Magog und in den Küstenländern, deren Bewohner sich so sicher fühlen. Dann müssen sie einsehen, dass ich der Herr bin. Inmitten meines Volkes Israel erweise ich mich als der heilige Gott. Ich lasse nicht länger zu, dass mein Name in den Schmutz gezogen wird, sondern sorge dafür, dass die Völker erkennen, dass ich der Herr bin, der heilige Gott Israels. Ja, der Tag kommt, an dem ich Gericht über sie halten werde. Dann wird alles so eintreffen, wie ich es angekündigt habe. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort!«

Gog und sein Heer werden bestattet

»Die Einwohner der Städte Israels werden aufs Schlachtfeld gehen und dort die Waffen ihrer Feinde einsammeln. Mit den Schilden, Bogen und Pfeilen, den Keulen und Lanzen können sie sieben Jahre lang Feuer machen. 10 Sie brauchen kein Holz mehr auf den Feldern zu suchen, und im Wald müssen sie keine Bäume mehr fällen. Denn die Waffen ihrer Feinde sind Brennholz genug! Nun werden sie diejenigen plündern und berauben, die das Gleiche mit ihnen tun wollten. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.

11 In jener Zeit bestimme ich einen Ort, wo Gog begraben werden soll: Es ist das Tal Abarim (›Tal der Durchreisenden‹) östlich vom Toten Meer[g]. Mit Gog wird auch sein ganzes Heer dort bestattet, darum kann man das Tal nicht mehr betreten. Von da an heißt es Tal Hamon Gog (›Tal der Truppen Gogs‹). 12 Sieben Monate werden die Israeliten brauchen, um alle Leichen dort zu begraben, damit das Land nicht länger unrein ist. 13 Das ganze Volk wird dabei helfen. Dann wird man Israel rühmen, weil ich vor aller Augen meine Herrlichkeit offenbart habe. Das verspreche ich, Gott, der Herr.

14 Nach diesen sieben Monaten werden die Israeliten Männer damit beauftragen, durch das ganze Land zu ziehen. Sie sollen überall nach Gefallenen suchen, die noch nicht begraben wurden. Denn auch sie müssen bestattet werden, damit das Land nicht länger unrein ist. 15 Wenn diese Männer nun irgendwo auch nur einen Menschenknochen finden, sollen sie die Stelle kennzeichnen, damit die Totengräber ihn im Tal Hamon Gog bestatten können. 16 Auf diese Weise wird das ganze Land wieder rein. Auch eine Stadt in Israel wird nach den gefallenen Soldaten Gogs ›Hamona‹ genannt werden.«

17 Gott, der Herr, sprach zu mir: »Du Mensch, rufe alle Vögel und die wilden Tiere herbei: Kommt von überall her, versammelt euch im Bergland Israel! Denn dort bereite ich ein großes Opfermahl für euch zu, kommt, fresst Fleisch und trinkt Blut! 18 Ja, fresst das Fleisch von kampferprobten Soldaten, und trinkt das Blut von mächtigen Herrschern! Sie alle werden geschlachtet wie Opfertiere, wie Schafböcke, Lämmer und Ziegenböcke, wie Stiere und gemästete Rinder aus Baschan. 19 Fresst euch satt an ihrem Fett, berauscht euch am Blut der Opfer, die ich für euch geschlachtet habe! 20 An meinem Tisch könnt ihr essen, so viel ihr wollt, von Pferden, Reitern, Heerführern und Soldaten. Mein Wort gilt!«

Ich wende Israels Schicksal zum Guten!

21 »Wenn ich Gericht gehalten habe über Gog und sein Heer, wenn ich mein Urteil an ihm vollstreckt habe, werden die anderen Völker meine Macht und Herrlichkeit sehen. 22 Und auch die Israeliten werden erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott, bin. Nie mehr werden sie das vergessen.

23 Dann begreifen die anderen Völker, dass die Israeliten wegen ihrer Schuld in die Verbannung gehen mussten. Weil sie mir untreu geworden sind, habe auch ich mich von ihnen abgewandt und sie in die Gewalt ihrer Feinde gegeben. Alle ihre Soldaten fielen im Krieg. 24 Ja, wegen ihres Götzendienstes und ihrer schmutzigen Taten habe ich sie verlassen und sie so behandelt, wie sie es verdienten.

25 Doch jetzt sage ich, Gott, der Herr: Ich wende das Schicksal meines Volkes zum Guten und habe Erbarmen mit ihnen, den Nachkommen von Jakob. Mit ganzer Kraft setze ich mich dafür ein, dass mein heiliger Name wieder geehrt wird. 26 Wenn die Israeliten sicher und in Frieden in ihrem Land leben, dann werden sie sich schämen, weil sie mir untreu waren. 27 Ich bringe sie zurück aus den Ländern ihrer Feinde, und so beweise ich vor aller Welt, dass ich ein heiliger Gott bin. 28 Nach langer Zeit der Verbannung lasse ich mein Volk wieder in seinem Land wohnen, keiner von ihnen bleibt zurück. Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr, ihr Gott, bin. 29 Ich erfülle die Israeliten mit meinem Geist und wende mich nie mehr von ihnen ab. Darauf gebe ich, Gott, der Herr, mein Wort.«

Ein neuer Tempel (Kapitel 40–48)

Die Vision vom zukünftigen Tempel

40 Im 25. Jahr der Verbannung unseres Volkes, und zwar genau am 10. Tag des Neujahrsmonats, vierzehn Jahre nach der Zerstörung Jerusalems, wurde ich wieder vom Herrn ergriffen. In einer Vision führte er mich in das Land Israel und setzte mich auf einem hohen Berg nieder. Auf seiner Südseite entdeckte ich etliche Bauten, die wie eine Stadt aussahen. Der Herr brachte mich zum Eingangstor, und dort stand ein Mann, dessen Körper wie Bronze schimmerte. In der Hand hielt er eine Schnur aus Leinen und eine Messlatte. Er sagte zu mir: »Du Mensch, hör mir gut zu und sieh dir genau an, was ich dir zeigen werde. Achte auf alles, denn du bist hierhergebracht worden, damit ich es dir offenbare. Was du siehst, sollst du dem Volk Israel berichten!«

Das Osttor des Tempelbezirks

Ich sah eine Mauer, die rings um den Tempelbezirk führte. Der Mann maß die Mauer aus; sie war genau eine Messlatte dick und ebenso hoch. Die Messlatte hatte eine Länge von gut 3 Metern[h].

Dann stieg der Mann die Stufen zum Osttor hinauf und maß die vordere Schwelle des Tores aus; sie war etwas mehr als 3 Meter tief.

7-10 Innen hatte das Torgebäude auf beiden Seiten drei Kammern. Jede war gut 3 Meter lang und ebenso breit. Die Mauern zwischen den Kammern waren 2,5 Meter dick.

Die hintere Torschwelle war – wie die vordere – etwas mehr als 3 Meter tief. Sie ging in eine Vorhalle über, die 4 Meter lang war. Die Mauerstücke rechts und links an ihrem Ausgang waren beide 1 Meter dick.

11-12 Die sechs Kammern im Torgewölbe waren zum Torinneren hin durch eine Mauer von 0,5 Metern Höhe abgegrenzt.

Als Nächstes maß der Mann die Breite der Toröffnung. Sie betrug 6,5 Meter und innerhalb der Torangeln 5 Meter. 13 Dann maß er die volle Breite des gesamten Torgebäudes, vom Dachansatz einer Kammer bis zum Dachansatz der ihr gegenüberliegenden. Es waren 12,5 Meter.

14 Die Vorhalle war 10 Meter breit. Durch sie gelangte man in den äußeren Tempelvorhof.[i] 15 Das ganze Torgebäude war von der vordersten Toröffnung bis zur Ausgangstür der Vorhalle 25 Meter lang.

16 Die Kammern besaßen vergitterte Fenster an den Außen- und Innenwänden, und auch die Vorhalle hatte rundherum Fenster. Die Mauerstücke am Torausgang waren mit Palmwedeln verziert.

Der äußere Tempelvorhof

17-18 Dann führte der Mann mich in den äußeren Vorhof. Dieser war entlang der Mauer mit Pflastersteinen ausgelegt. Das Pflaster reichte von der Innenseite der Mauer so weit in den Hof hinein, dass es mit dem Ausgang des Tores abschloss. Es lag tiefer als der restliche Boden des Vorhofs. Auf dem Pflaster waren ringsum dreißig Kammern angeordnet.

19 Als Nächstes maß der Mann den Abstand zwischen dem Osttor – durch das wir in den äußeren Vorhof gekommen waren – und dem höher gelegenen Tor des inneren Vorhofs. Sie lagen sich genau gegenüber. Der Abstand betrug 50 Meter. Danach gingen wir zur Nordseite der äußeren Tempelmauer.

Das Nordtor

20 Auch dort gab es ein Tor, das in den äußeren Vorhof führte. Der Mann maß seine Länge und Breite.

21 Im Torgebäude befanden sich ebenfalls auf jeder Seite drei Kammern, die genauso groß waren wie die des Osttors. Auch die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße.

Insgesamt war das Torgebäude 25 Meter lang und 12,5 Meter breit. 22 Vorhalle, Fenster und Palmwedel sahen genauso aus wie die des ersten Tores. Auf sieben Stufen stieg man zu ihm hinauf. Auch beim Nordtor führte die Vorhalle in den äußeren Vorhof.

23 Wie beim Osttor befand sich genau gegenüber ein höher gelegenes Tor, durch das man in den inneren Vorhof gelangte. Der Mann maß den Abstand zwischen beiden, und es waren auch hier 50 Meter.

Das Südtor

24 Danach führte er mich an die Südmauer des äußeren Vorhofs. Dort gab es ebenfalls ein Tor. Seine Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße wie die der anderen Tore. 25 Auch die Fenster im Torgebäude und in der Vorhalle entsprachen den vorigen Fenstern. Insgesamt war der Bau 25 Meter lang und 12,5 Meter breit. 26 Sieben Stufen führten zu ihm hinauf, und die Vorhalle lag zum äußeren Vorhof hin. Die Mauerstücke rechts und links an ihrem Ausgang waren beide mit je einem Palmwedel verziert.

27 Auch diesem Tor lag ein Tor gegenüber, das zum inneren Vorhof führte. Der Mann maß den Abstand aus; es waren wiederum 50 Meter.

Der innere Vorhof und seine Tore

28 Dann ging der Mann mit mir durch das Südtor in den inneren Tempelvorhof und maß das Tor aus. Es war genauso groß wie die anderen Tore. 29-30 Seine Kammern, die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße. Auch hier waren im Torgebäude und in der Vorhalle ringsherum Fenster eingelassen. Der Bau war 25 Meter lang und 12,5 Meter breit.[j] 31 Die beiden Mauerstücke waren mit Palmwedeln verziert. Die Vorhalle lag zum äußeren Vorhof hin, und der Aufgang zu ihr bestand aus acht Stufen.

32 Als Nächstes führte mich der Mann durch das Osttor in den inneren Vorhof und maß es aus. Es war genauso groß wie die anderen Tore. 33 Seine Kammern, die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße. Auch hier waren im Torgebäude und in der Vorhalle ringsum Fenster eingelassen. Der Bau war 25 Meter lang und 12,5 Meter breit. 34 Die beiden Mauerstücke waren mit Palmwedeln verziert. Die Vorhalle des Tores lag zum äußeren Vorhof hin, und der Aufgang bestand aus acht Stufen.

35 Dann brachte der Mann mich zum Nordtor und maß es aus. Auch dieses war genauso gebaut wie die anderen Tore des inneren Vorhofs. 36 Seine Kammern, die Vorhalle und das Mauerwerk an ihrem Ausgang hatten die gleichen Maße. Auch hier besaßen Torgebäude und Vorhalle ringsum Fenster. Der Bau war 25 Meter lang und 12,5 Meter breit. 37 Die beiden Mauerstücke waren mit Palmwedeln verziert. Die Vorhalle des Tores lag zum äußeren Vorhof hin, und der Aufgang bestand aus acht Stufen.

Die Räume im inneren Vorhof

38 Am Eingang zum Nordtor war eine Kammer angebaut.[k] Hier wurden die Eingeweide und Schenkel der Tiere gereinigt, die für das Brandopfer bestimmt waren.[l] Durch die Tür dieses Raumes kam man in die Vorhalle des Tores. 39 Dort standen auf jeder Seite zwei Tische. Auf ihnen sollten die Tiere für die Brand-, Sünd- und Schuldopfer geschlachtet werden. 40 An den beiden Außenwänden der Vorhalle, rechts und links vom Toreingang, waren ebenfalls je zwei Tische aufgestellt. 41 So standen auf jeder Seite des Tores vier Tische, auf denen geschlachtet wurde; insgesamt waren es acht.

42 Die vier Tische in der Vorhalle bestanden aus Quadersteinen. Sie waren 0,75 Meter lang, ebenso breit und 0,5 Meter hoch. Auf ihnen legte man alles bereit, was man brauchte, um die Tiere für die Brandopfer und alle übrigen Opfer zu schlachten. 43 Auch das Fleisch der Tiere wurde dort aufbewahrt. In die Wände des Torgebäudes waren ringsum Haken eingeschlagen, die eine Handbreit aus der Wand ragten. 44 Dann gingen wir in den inneren Vorhof. Neben dem Nordtor und dem Südtor lag je ein Raum[m], der sich zum inneren Vorhof hin öffnete; der am Nordtor war nach Süden offen, der am Südtor nach Norden. 45 Der Mann sagte zu mir: »Der Raum neben dem Nordtor ist für die Priester bestimmt, die den Tempeldienst versehen, 46 und der Raum neben dem Südtor für die Priester, die am Altar die Opfer darbringen. Sie alle sind Nachkommen von Zadok, als Einzige aus dem Stamm Levi dürfen sie dem Herrn in seinem Tempel dienen.« 47 Als Nächstes maß der Mann den inneren Vorhof aus. Er hatte einen quadratischen Grundriss und war 50 Meter lang und ebenso breit. Vor dem Tempel stand der Altar.

Der Tempel

48 Der Mann führte mich in die Vorhalle des Tempels. Das Mauerwerk rechts und links von ihrem Eingang war je 2,5 Meter dick. Der Toreingang hatte eine Breite von 7 Metern; zusätzlich nahmen die Mauerstücke links und rechts davon je 1,5 Meter ein.[n] 49 Die ganze Vorhalle war 10 Meter breit und 6 Meter[o] lang. Zehn Stufen führten zu ihr hinauf.[p] Neben den Mauerstücken auf beiden Seiten des Eingangs stand je eine Säule.

Footnotes

  1. 37,16 Wörtlich: Josef, das Holz Ephraims. – Josef war der Vater von Ephraim und Manasse. Vgl. 1. Mose 46,19.
  2. 37,19 Wörtlich: das Holz Josefs.
  3. 37,23 So nach vielen alten Handschriften. Der hebräische Text lautet: aus ihren Wohnsitzen.
  4. 38,2 Wer hiermit gemeint ist, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Im Neuen Testament stehen Gog und Magog sinnbildlich für die feindlichen Mächte, die in der Endzeit gegen Gottes Volk kämpfen werden. Vgl. Offenbarung 20,8.
  5. 38,12 Wörtlich: am Nabel/Mittelpunkt der Welt.
  6. 38,13 Im Hebräischen steht noch: und all ihre jungen Löwen. – Der Text ist nicht sicher zu deuten.
  7. 39,11 Oder: östlich vom Mittelmeer. – Die Ortsangabe ist im hebräischen Text nicht sicher zu deuten.
  8. 40,5 Wörtlich: von 6 Ellen, jede Elle so lang wie eine gewöhnliche Elle und eine Handbreit. – Die Großelle war etwa 52 Zentimeter lang, die Messlatte entsprechend etwa 3,12 Meter. Die Maße werden im Folgenden gerundet angegeben, weil im Text das Verhältnis der einzelnen Maßangaben zueinander im Vordergrund steht.
  9. 40,14 So in Anlehnung an die griechische Übersetzung. Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.
  10. 40,29‒30 So nach der griechischen Übersetzung. Im hebräischen Text steht noch: Ringsum gab es Vorhallen, die 25 Ellen (12,5 Meter) lang und 5 Ellen (2,5 Meter) breit waren.
  11. 40,38 Evtl. gilt dies auch für die anderen Tore des inneren Vorhofs. Der hebräische Text ist nicht klar zu deuten.
  12. 40,38 Wörtlich: Dort spülte man das Brandopfer ab. – Vgl. 3. Mose 1,9.13.
  13. 40,44 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: lagen Räume für die Sänger.
  14. 40,48 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Der Toreingang war auf beiden Seiten 3 Ellen (1,5 Meter) breit.
  15. 40,49 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: 11 Ellen (5,5 Meter).
  16. 40,49 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Stufen führten zu ihr hinauf.