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70 (Ein Psalm Davids, vorzusingen, zum Gedächtnis.) Eile, Gott, mich zu erretten, HERR, mir zu helfen!

Es müssen sich schämen und zu Schanden werden, die nach meiner Seele stehen; sie müssen zurückkehren und gehöhnt werden, die mir Übles wünschen,

daß sie müssen wiederum zu Schanden werden, die da über mich schreien: "Da, da!"

Sich freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen, und die dein Heil lieben, immer sagen: Hoch gelobt sei Gott!

Ich aber bin elend und arm. Gott, eile zu mir, denn du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott verziehe nicht!

71 HERR, ich traue auf dich; laß mich nimmermehr zu Schanden werden.

Errette mich durch deine Gerechtigkeit und hilf mir aus; neige deine Ohren zu mir und hilf mir!

Sei mir ein starker Hort, dahin ich immer fliehen möge, der du zugesagt hast mir zu helfen; denn du bist mein Fels und meine Burg.

Mein Gott, hilf mir aus der Hand der Gottlosen, aus der Hand des Ungerechten und Tyrannen.

Denn du bist meine Zuversicht, HERR HERR, meine Hoffnung von meiner Jugend an.

Auf dich habe ich mich verlassen von Mutterleibe an; du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen. Mein Ruhm ist immer von dir.

Ich bin vor vielen wie ein Wunder; aber du bist meine starke Zuversicht.

Laß meinen Mund deines Ruhmes und deines Preises voll sein täglich.

Verwirf mich nicht in meinem Alter; verlaß mich nicht, wenn ich schwach werde.

10 Denn meine Feinde reden wider mich, und die auf meine Seele lauern, beraten sich miteinander

11 und sprechen: "Gott hat ihn verlassen; jaget nach und ergreifet ihn, denn da ist kein Erretter."

12 Gott, sei nicht ferne von mir; mein Gott, eile, mir zu helfen!

13 Schämen müssen sich und umkommen, die meiner Seele zuwider sind; mit Schande und Hohn müssen sie überschüttet werden, die mein Unglück suchen.

14 Ich aber will immer harren und will immer deines Ruhmes mehr machen.

15 Mein Mund soll verkündigen deine Gerechtigkeit, täglich deine Wohltaten, die ich nicht alle zählen kann.

16 Ich gehe einher in der Kraft des HERRN HERRN; ich preise deine Gerechtigkeit allein.

17 Gott, du hast mich von Jugend auf gelehrt, und bis hierher verkündige ich deine Wunder.

18 Auch verlaß mich nicht, Gott, im Alter, wenn ich grau werde, bis ich deinen Arm verkündige Kindeskindern und deine Kraft allen, die noch kommen sollen.

19 Gott, deine Gerechtigkeit ist hoch, der du große Dinge tust. Gott, wer ist dir gleich?

20 Denn du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder aus der Tiefe der Erde herauf.

21 Du machst mich sehr groß und tröstest mich wieder.

22 So danke ich auch dir mit Psalterspiel für deine Treue, mein Gott; ich lobsinge dir auf der Harfe, du Heiliger in Israel.

23 Meine Lippen und meine Seele, die du erlöst hast, sind fröhlich und lobsingen dir.

24 Auch dichtet meine Zunge täglich von deiner Gerechtigkeit; denn schämen müssen sich und zu Schanden werden, die mein Unglück suchen.

72 (Des Salomo.) Gott, gib dein Gericht dem König und deine Gerechtigkeit des Königs Sohne,

daß er dein Volk richte mit Gerechtigkeit und deine Elenden rette.

Laß die Berge den Frieden bringen unter das Volk und die Hügel die Gerechtigkeit.

Er wird das elende Volk bei Recht erhalten und den Armen helfen und die Lästerer zermalmen.

Man wird dich fürchten, solange die Sonne und der Mond währt, von Kind zu Kindeskindern.

Er wird herabfahren wie der Regen auf die Aue, wie die Tropfen, die das Land feuchten.

Zu seinen Zeiten wird erblühen der Gerechte und großer Friede, bis daß der Mond nimmer sei.

Er wird herrschen von einem Meer bis ans andere und von dem Strom an bis zu der Welt Enden.

Vor ihm werden sich neigen die in der Wüste, und seine Feinde werden Staub lecken.

10 Die Könige zu Tharsis und auf den Inseln werden Geschenke bringen; die Könige aus Reicharabien und Seba werden Gaben zuführen.

11 Alle Könige werden ihn anbeten; alle Heiden werden ihm dienen.

12 Denn er wird den Armen erretten, der da schreit, und den Elenden, der keinen Helfer hat.

13 Er wird gnädig sein den Geringen und Armen, und den Seelen der Armen wird er helfen.

14 Er wird ihre Seele aus dem Trug und Frevel erlösen, und ihr Blut wird teuer geachtet werden vor ihm.

15 Er wird leben, und man wird ihm von Gold aus Reicharabien geben. Und man wird immerdar für ihn beten; täglich wird man ihn segnen.

16 Auf Erden, oben auf den Bergen, wird das Getreide dick stehen; seine Frucht wird rauschen wie der Libanon, und sie werden grünen wie das Gras auf Erden.

17 Sein Name wird ewiglich bleiben; solange die Sonne währt, wird sein Name auf die Nachkommen reichen, und sie werden durch denselben gesegnet sein; alle Heiden werden ihn preisen.

18 Gelobet sei Gott der HERR, der Gott Israels, der allein Wunder tut;

19 und gelobet sei sein herrlicher Name ewiglich; und alle Lande müssen seiner Ehre voll werden! Amen, amen.

20 Ein Ende haben die Gebete Davids, des Sohnes Isais.

Herr, hilf mir!

70 Ein Lied von David, um sich bei Gott in Erinnerung zu bringen.

Gott, ich bitte dich: Rette mich,
    komm mir schnell zu Hilfe!
Wer mir nach dem Leben trachtet,
    der soll scheitern und öffentlich bloßgestellt werden.
Wer sich über mein Unglück hämisch freut,
    den jage mit Schimpf und Schande davon!
Alle, die schadenfroh lästern: »Haha, das geschieht dir recht!«,
    sollen kleinlaut davonschleichen
    wegen ihrer selbst verschuldeten Schande!
Aber alle, die nach dir fragen,
    sollen vor Freude jubeln!
Wer dich als Retter kennt und liebt,
    soll immer wieder rufen: »Gott ist groß!«
Ich bin hilflos und ganz auf dich angewiesen;
    Gott, sorge für mich, denn du bist mein Helfer und Befreier!
    Komm rasch zu mir! Herr, zögere nicht länger!

Alt und schutzlos?

71 Bei dir, Herr, suche ich Schutz,
    lass meine Feinde nicht über mich triumphieren!
Du bist ein gerechter Gott, darum hilf mir und rette mich!
    Höre mein Gebet und komm mir zu Hilfe!
Bring mich in Sicherheit und beschütze mich
wie in einem Haus, in das ich jederzeit kommen kann!
Du hast doch beschlossen, mich zu retten!
    Ja, du bist mein schützender Fels, meine sichere Burg.

Mein Gott, die Gottlosen haben mich in ihrer Gewalt.
    Brutal, wie sie sind, schrecken sie vor keinem Unrecht zurück.
    Rette mich doch aus ihren Klauen!

Du bist meine Hoffnung, Herr,
    dir vertraue ich von Kindheit an!
Ja, seit meiner Geburt bist du mein Halt.
Vom ersten Tag an hast du für mich gesorgt.
    Darum will ich dich loben mein Leben lang.

Viele, die meine Not sahen, mussten denken: Gott hat ihn verworfen![a]
    Aber du hast dich als machtvoller Beschützer erwiesen.
Darum will ich dich vor anderen loben,
    den ganzen Tag will ich dich rühmen.

Verstoße mich nicht, jetzt, wo ich alt geworden bin;
    verlass mich nicht, wenn meine Kräfte nun schwinden!
10 Meine Feinde wollen mich umbringen;
    schon tun sie sich zusammen und planen einen Anschlag.
11 »Gott hat ihn aufgegeben«, sagen sie.
    »Los, ihm nach! Packt ihn! Jetzt hat er keinen mehr, der ihm beisteht!«

12 Gott, warum bist du so weit weg?
    Mein Gott, komm mir schnell zu Hilfe!
13 Mit allen Mitteln kämpfen sie gegen mich –
    lass sie scheitern und umkommen!
Nichts lassen sie unversucht, um mich ins Unglück zu stürzen.
    Bring Schimpf und Schande über sie!
14 Nie werde ich aufhören, auf dich zu hoffen –
    immer mehr will ich dich loben.
15 Vor allen rede ich davon, dass du für Recht sorgst!
    Den ganzen Tag will ich erzählen, wie du aus der Not befreist;
    ja, du tust viel mehr, als ich jemals aufzählen kann!
16 Deine machtvollen Taten will ich rühmen, Herr, mein Gott!
    Auf dich ist Verlass – das allein werde ich weitersagen!

17 Von Jugend auf bist du mein Lehrer gewesen,
    und bis heute erzähle ich von deinen Wundertaten.
18 Lass mich auch jetzt nicht im Stich, o Gott,
    jetzt, wo ich alt und grau geworden bin!
Ich möchte meinen Kindern und Enkeln noch erzählen,
    wie groß und mächtig du bist!

19 Gott, deine Treue umschließt Himmel und Erde.
    Du hast große Dinge getan! Wer ist wie du?
20 Not und Elend hast du mir zwar nicht erspart,
    aber du erhältst mich am Leben
und bewahrst mich vor dem sicheren Tod.
21 Du tröstest mich und bringst mich wieder zu Ehren,
    ja, du schenkst mir größeres Ansehen als zuvor.
22 Darum will ich dir mit dem Spiel auf der Harfe danken.
    Ich lobe deine Treue, du, mein Gott!
Zum Klang der Laute will ich dir singen,
    dir, dem heiligen Gott Israels!
23 Ich juble vor Freude, wenn ich von dir singe,
    denn du hast mich erlöst.
24 Den ganzen Tag will ich davon reden,
    wie treu und gerecht du bist.
Alle, die mich ins Unglück stürzen wollten,
    mussten dabei kläglich scheitern.
    Mit Schimpf und Schande wurden sie überhäuft!

Der Friedenskönig

72 Von Salomo.[b]

Gott, lass den König an deiner Stelle Recht sprechen!
    Gib ihm deinen Sinn für Gerechtigkeit ins Herz!
Als oberster Richter soll er dein Volk unparteiisch regieren
    und den Rechtlosen zu ihrem Recht verhelfen.
Durch seine Herrschaft kann das Volk in Frieden leben,
    im ganzen Land wird Gerechtigkeit herrschen.[c]
Der König wird für die Unterdrückten eintreten
    und sich zum Anwalt der Armen machen;
    die Unterdrücker aber wird er zerschmettern.
Er soll regieren,[d] solange Sonne und Mond am Himmel stehen,
    jetzt und in allen kommenden Generationen.
Seine Herrschaft sei wohltuend wie der Regen,
der auf die Wiesen niedergeht,
    wie erfrischende Schauer, die trockene Felder bewässern.
Dann werden alle aufblühen, die Gott die Treue halten,
    Frieden und Glück werden herrschen bis ans Ende der Zeit[e].

Seine Macht reiche von einem Meer zum anderen,
    vom Euphrat bis zum Ende der Erde!
Ihm sollen sich die Bewohner der Wüste unterwerfen,
    und auch seine Feinde sollen im Staub vor ihm kriechen.
10 Die Könige von Tarsis[f] und von den fernen Inseln
    werden ihm Geschenke bringen,
und auch die Herrscher von Saba und Seba[g]
    werden ihm Abgaben entrichten.
11 Huldigen sollen ihm alle Könige
    und alle Völker ihm dienen!

12 Denn er rettet den Wehrlosen, der um Hilfe fleht;
    den Schwachen, dem jeder andere seine Unterstützung versagt.
13 Am Schicksal der Armen nimmt er Anteil
    und bewahrt die Entrechteten vor dem sicheren Tod.
14 Er befreit sie von Gewaltherrschaft,
ihrer Unterdrückung macht er ein Ende,
    denn in seinen Augen ist ihr Leben wertvoll.

15 Lang lebe der König!
    Man bringe ihm Gold von Saba!
Man bete allezeit für ihn
    und wünsche ihm Glück und Segen den ganzen Tag!
16 In seinem Land möge das Getreide im Überfluss wachsen,
sogar noch auf den Gipfeln der Berge soll es gedeihen –
    so üppig, wie es die Wälder auf dem Libanon sind.
In den Städten möge reges Leben herrschen.[h]
17 Der Name des Königs sei für immer bekannt;
    sein Ruhm nehme zu, solange die Erde besteht[i]!
Mögen alle Völker durch ihn am Segen teilhaben[j]
    und ihn, den König, glücklich preisen!

18 Gelobt sei Gott, der Herr, der Gott Israels!
    Er vollbringt Wunder, er allein!
19 Lobt seinen erhabenen Namen für alle Zeit!
    Seine Herrlichkeit erfülle die ganze Welt!
    Amen, so soll es sein!

20 Hier sind die Gebete von David, Isais Sohn, zu Ende.

Footnotes

  1. 71,7 Wörtlich: Für viele bin ich wie ein Vorzeichen geworden.
  2. 72,1 Oder: Für Salomo. – Vgl. Vers 20.
  3. 72,3 Wörtlich: Mögen die Berge dem Volk Heil tragen und die Hügel Gerechtigkeit!
  4. 72,5 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Sie werden dich (Gott) fürchten.
  5. 72,7 Wörtlich: herrschen, bis der Mond nicht mehr ist.
  6. 72,10 Wahrscheinlich Südspanien.
  7. 72,10 Saba ist wahrscheinlich Südarabien, Seba vielleicht Nordost-Afrika.
  8. 72,16 Wörtlich: Sie sollen hervorblühen aus der Stadt wie das Kraut der Erde.
  9. 72,17 Wörtlich: vor der Sonne soll aufsprossen sein Name.
  10. 72,17 Oder: Mögen alle Völker Gott bitten, sie so zu segnen, wie er den König gesegnet hat.