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124 (Ein Loblied im höhern Chor.) Wo der HERR nicht bei uns wäre, so sage Israel,

wo der HERR nicht bei uns wäre, wenn die Menschen sich wider uns setzen:

so verschlängen sie uns lebendig, wenn ihr Zorn über uns ergrimmte;

so ersäufte uns Wasser, Ströme gingen über unsre Seele;

es gingen Wasser allzu hoch über unsre Seele.

Gelobet sei der HERR, daß er uns nicht gibt zum Raub in ihre Zähne!

Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke des Voglers; der Strick ist zerrissen, wir sind los.

Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erden gemacht hat.

125 (Ein Lied im Höhern Chor.) Die auf den HERRN hoffen, die werden nicht fallen, sondern ewig bleiben wie der Berg Zion.

Um Jerusalem her sind Berge, und der HERR ist um sein Volk her von nun an bis in Ewigkeit.

Denn der Gottlosen Zepter wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten, auf daß die Gerechten ihre Hand nicht ausstrecken zur Ungerechtigkeit.

HERR, tue wohl den guten und frommen Herzen!

Die aber abweichen auf ihre krummen Wege, wird der HERR wegtreiben mit den Übeltätern. Friede sei über Israel!

126 (Ein Lied im Höhern Chor.) Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, so werden wir sein wie die Träumenden.

Dann wird unser Mund voll Lachens und unsere Zunge voll Rühmens sein. Da wird man sagen unter den Heiden: Der HERR hat Großes an ihnen getan!

Der HERR hat Großes an uns getan; des sind wir fröhlich.

HERR, bringe wieder unsere Gefangenen, wie du die Bäche wiederbringst im Mittagslande.

Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.

Sie gehen hin und weinen und tragen edlen Samen und kommen mit Freuden und bringen ihre Garben.

Frei!

124 Ein Lied von David für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.

Israel soll bekennen:
    Hätte der Herr uns nicht geholfen,
als die Feinde uns angriffen,
    ja, wäre er nicht für uns eingetreten,
dann hätten sie uns in ihrer Wut
    bei lebendigem Leib verschlungen.
Dann hätten uns mächtige Wogen überschwemmt
    und Wildbäche uns fortgerissen.
    Wir alle wären in den tosenden Fluten versunken!
Gepriesen sei der Herr!
    Er hat nicht zugelassen, dass sie uns zerfleischten.
Wir sind ihnen entkommen
wie ein Vogel aus dem Netz des Fallenstellers.
    Das Netz ist zerrissen, und wir sind frei!
Ja, unsere Hilfe kommt vom Herrn,
    der Himmel und Erde erschaffen hat.

Auf Gottes Schutz ist Verlass!

125 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.

Wer dem Herrn vertraut, ist wie der Berg Zion;
    er steht für immer unerschütterlich und fest.
So wie sich die Berge rings um Jerusalem erheben –
    so umgibt der Herr schützend sein Volk, jetzt und für alle Zeit.
Nicht mehr lange werden gottlose Könige über unser Land herrschen,
das Gott denen zum Besitz gegeben hat, die ihm gehorchen.
    Sonst könnten auch die noch dem Unrecht verfallen,
    die sich bisher an seinen Willen hielten.
Herr, tue denen Gutes, die Gutes tun,
    denen, die aufrichtig mit dir leben!
Diejenigen aber, die sich von dir abwenden und krumme Wege gehen,
wirst du verstoßen wie alle anderen Übeltäter!
    Frieden komme über Israel!

Die Befreiung ist kein leerer Traum!

126 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.

Als der Herr uns aus der Gefangenschaft
nach Jerusalem zurückbrachte,[a]
    da kamen wir uns vor wie im Traum.
Wir lachten aus vollem Hals
    und jubelten laut vor Freude.
Auch die anderen Völker mussten zugeben:
    »Was der Herr für sie getan hat, ist groß und gewaltig!«
Ja, der Herr hat große Taten für uns vollbracht!
    Wir waren außer uns vor Freude.

Herr, wende auch jetzt unser düsteres Geschick zum Guten,[b]
    so wie du ausgetrocknete Bäche wieder mit Wasser füllst!
Wer die Saat mit Tränen aussät,
    wird voller Freude die Ernte einbringen.
Weinend geht er hinaus
    und streut die Samen aufs Feld;
doch wenn er zurückkommt,
    jubelt er über die reiche Ernte.

Footnotes

  1. 126,1 Oder: Als der Herr das Geschick Jerusalems (zum Guten) wendete.
  2. 126,4 Oder: Herr, bring auch jetzt unsere Gefangenen zurück.

Der Herr ist auf unserer Seite

124 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[a] Von David.[b]

Wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen –
so soll Israel bekennen –
wäre nicht der Herr auf unserer Seite gewesen,
als sich mächtige Feinde gegen uns wandten,
dann hätten sie uns lebendig verschlungen,
als ihr Zorn gegen uns entbrannte.
Dann hätten uns die Wasserfluten weggeschwemmt,
ein vernichtender Strom hätte sich über uns[c] ergossen.
Ja, sie hätten uns[d] mit sich fortgerissen,
diese wild tobenden Wassermassen!

Gepriesen sei der Herr,
der uns nicht den Raubtierzähnen dieser Menschen zur Beute überließ!
Wir sind[e] entkommen wie ein Vogel aus dem Netz des Vogelfängers,
das Netz ist zerrissen – und wir sind frei!
Unsere Hilfe finden wir beim Herrn, dessen Namen wir anrufen;
sie kommt von ihm, der Himmel und Erde geschaffen hat.[f]

Der Herr umgibt alle, die ihm vertrauen

125 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[g]

Die auf den Herrn vertrauen,
gleichen dem Berg Zion, der nicht wankt und der ewig besteht.
So wie Jerusalem von schützenden Bergen umgeben ist,
so umgibt der Herr sein Volk, jetzt und für alle Zeit.
Denn die gottlosen Unterdrücker werden nicht mehr lange ihr Zepter schwingen dürfen
über dem Land, das als Besitz denen zusteht, die nach Gottes Willen leben.
Es soll nicht so weit kommen, dass selbst die ihre Hände nach Unrecht ausstrecken, die Gottes Willen tun.[h]
Erweise deine Güte, Herr, an den guten Menschen,
an denen, die von Herzen aufrichtig sind!
Alle jedoch, die krumme Wege gehen,
wird der Herr ins Verderben stürzen samt denen, die nur Unheil anrichten.
Friede komme über Israel!

Unter Tränen säen – voll Jubel ernten

126 Ein Wallfahrtslied, gesungen auf dem Weg hinauf nach Jerusalem.[i]

Als der Herr uns aus der Gefangenschaft nach Zion zurückkehren ließ[j],
da war es uns, als träumten wir.
Wir lachten und jubelten laut vor Freude.[k]
Sogar unter den anderen Völkern sagte man:
»Der Herr hat Großes für sie getan!«
Ja, Großes hat der Herr für uns getan,
darum freuen wir uns sehr!

Herr, wende auch jetzt unser Geschick zum Guten[l],
so wie du die ausgetrockneten Bäche im Südland wieder mit Wasser füllst[m]!
Wer unter Tränen die Saat ausstreut,
wird voll Jubel die Ernte einbringen.
Weinend geht der Sämann jetzt über den Acker[n],
mit sich trägt er den Samen zur Aussaat.
Voll Jubel kommt er dann heim von der Ernte,
den Arm voller Garben.

Footnotes

  1. Psalmen 124:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 120,1.
  2. Psalmen 124:1 Von David fehlt in verschiedenen alten Handschriften und Übersetzungen.
  3. Psalmen 124:4 W über unsere Seelen.
  4. Psalmen 124:5 W unsere Seelen.
  5. Psalmen 124:7 W Unsere Seele ist.
  6. Psalmen 124:8 W Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, des Schöpfers von Himmel und Erde.
  7. Psalmen 125:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 120,1.
  8. Psalmen 125:3 W Denn nicht wird das Zepter der Gottlosigkeit auf dem Los der Gerechten verbleiben, dass nicht etwa die Gerechten auch noch ihre Hände nach dem Unrecht ausstrecken.
  9. Psalmen 126:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 120,1.
  10. Psalmen 126:1 Als der Herr das Geschick Zions wendete. W Als der Herr die Heimkehrenden Zions zurückführte. Manche übersetzen die Verse 1 und 2 als Aussage der Zukunft: Wenn der Herr einst die Gefangenen heimkehren lässt nach Zion, dann wird es uns sein, als träumten wir. Wir werden lachen und jubeln.
  11. Psalmen 126:2 W Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel.
  12. Psalmen 126:4 Bring ´auch jetzt` zurück, Herr, unsere Gefangenen.
  13. Psalmen 126:4 W wie die Bäche im Südland.
  14. Psalmen 126:6 W Er geht weinend hin.