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52 (Eine Unterweisung Davids, vorzusingen; da Doeg, der Edomiter, kam und sagte Saul an und sprach: David ist in Ahimelechs Haus gekommen.) Was trotzest du denn, du Tyrann, daß du kannst Schaden tun; so doch Gottes Güte täglich währet?

Deine Zunge trachtet nach Schaden und schneidet mit Lügen wie ein scharfes Schermesser.

Du redest lieber Böses denn Gutes, und Falsches denn Rechtes. (Sela.

Du redest gerne alles, was zu verderben dient, mit falscher Zunge.

Darum wird dich Gott auch ganz und gar zerstören und zerschlagen und aus deiner Hütte reißen und aus dem Lande der Lebendigen ausrotten. (Sela.)

Und die Gerechten werden es sehen und sich fürchten und werden sein lachen:

"Siehe, das ist der Mann, der Gott nicht für seinen Trost hielt, sondern verließ sich auf seinen großen Reichtum und war mächtig, Schaden zu tun."

Ich aber werde bleiben wie ein grüner Ölbaum im Hause Gottes, verlasse mich auf Gottes Güte immer und ewiglich.

Ich danke dir ewiglich, denn du kannst's wohl machen; ich will harren auf deinen Namen, denn deine Heiligen haben Freude daran.

53 (Eine Unterweisung Davids, im Chor umeinander vorzusingen.) Die Toren sprechen in ihrem Herzen: Es ist kein Gott. Sie taugen nichts und sind ein Greuel geworden in ihrem bösen Wesen; das ist keiner, der Gutes tut.

Gott schaut vom Himmel auf der Menschen Kinder, daß er sehe, ob jemand klug sei, der nach Gott frage.

Aber sie sind alle abgefallen und allesamt untüchtig; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.

Wollen denn die Übeltäter sich nicht sagen lassen, die mein Volk fressen, daß sie sich nähren? Gott rufen sie nicht an.

Da fürchten sie sich aber, wo nichts zu fürchten ist; denn Gott zerstreut die Gebeine derer, die dich belagern. Du machst sie zu Schanden; denn Gott verschmäht sie.

Ach daß Hilfe aus Zion über Israel käme und Gott sein gefangen Volk erlösete! So würde sich Jakob freuen und Israel fröhlich sein.

54 (Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel; da die von Siph kamen und sprachen zu Saul: David hat sich bei uns verborgen.) Hilf mir, Gott, durch deinen Namen und schaffe mir Recht durch deine Gewalt.

Gott, erhöre mein Gebet, vernimm die Rede meines Mundes.

Denn Stolze setzen sich wider mich, und Trotzige stehen mir nach meiner Seele und haben Gott nicht vor Augen. (Sela.)

Siehe, Gott steht mir bei, der HERR erhält meine Seele.

Er wird die Bosheit meinen Feinden bezahlen. Verstöre sie durch deine Treue!

So will ich dir ein Freudenopfer tun und deinen Namen, HERR, danken, daß er so tröstlich ist.

Denn du errettest mich aus aller meiner Not, daß mein Auge an meinen Feinden Lust sieht.

55 (Eine Unterweisung Davids, vorzusingen, auf Saitenspiel.) Gott, erhöre mein Gebet und verbirg dich nicht vor meinem Flehen.

Merke auf mich und erhöre mich, wie ich so kläglich zage und heule,

daß der Feind so schreit und der Gottlose drängt; denn sie wollen mir eine Tücke beweisen und sind mir heftig gram.

Mein Herz ängstet sich in meinem Leibe, und des Todes Furcht ist auf mich gefallen.

Furcht und Zittern ist mich angekommen, und Grauen hat mich überfallen.

Ich sprach: O hätte ich Flügel wie Tauben, da ich flöge und wo bliebe!

Siehe, so wollt ich ferne wegfliehen und in der Wüste bleiben. (Sela.)

Ich wollte eilen, daß ich entrönne vor dem Sturmwind und Wetter.

Mache ihre Zunge uneins, HERR, und laß sie untergehen; denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.

10 Solches geht Tag und Nacht um und um auf ihren Mauern, und Mühe und Arbeit ist drinnen.

11 Schadentun regieret drinnen; Lügen und Trügen läßt nicht von ihrer Gasse.

12 Wenn mich doch mein Feind schändete, wollte ich's leiden; und wenn mein Hasser wider mich pochte, wollte ich mich vor ihm verbergen.

13 Du aber bist mein Geselle, mein Freund und mein Verwandter,

14 die wir freundlich miteinander waren unter uns; wir wandelten im Hause Gottes unter der Menge.

15 Der Tod übereile sie, daß sie lebendig in die Hölle fahren; denn es ist eitel Bosheit unter ihrem Haufen.

16 Ich aber will zu Gott rufen, und der HERR wird mir helfen.

17 Des Abends, Morgens und Mittags will ich klagen und heulen, so wird er meine Stimme hören.

18 Er erlöst meine Seele von denen, die an mich wollen, und schafft ihr Ruhe; denn ihrer viele sind wider mich.

19 Gott wird hören und sie demütigen, der allewege bleibt. (Sela.) Denn sie werden nicht anders und fürchten Gott nicht.

20 Sie legen ihre Hände an seine Friedsamen und entheiligen seinen Bund.

21 Ihr Mund ist glätter denn Butter, und sie haben Krieg im Sinn; ihre Worte sind gelinder denn Öl, und sind doch bloße Schwerter.

22 Wirf dein Anliegen auf den HERRN; der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen.

23 Aber, Gott, du wirst sie hinunterstoßen in die tiefe Grube: die Blutgierigen und Falschen werden ihr Leben nicht zur Hälfte bringen. Ich aber hoffe auf dich.

56 (Ein gülden Kleinod Davids, von der stummen Taube unter den Fremden, da ihn die Philister griffen zu Gath.) Gott, sei mir gnädig, denn Menschen schnauben wider mich; täglich streiten sie und ängsten mich.

Meine Feinde schnauben täglich; denn viele streiten stolz wider mich.

Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich.

Ich will Gottes Namen rühmen; auf Gott will ich hoffen und mich nicht fürchten; was sollte mir Fleisch tun?

Täglich fechten sie meine Worte an; all ihre Gedanken sind, daß sie mir Übel tun.

Sie halten zuhauf und lauern und haben acht auf meine Fersen, wie sie meine Seele erhaschen.

Sollten sie mit ihrer Bosheit entrinnen? Gott, stoße solche Leute ohne alle Gnade hinunter!

Zähle die Wege meiner Flucht; fasse meine Tränen in deinen Krug. Ohne Zweifel, du zählst sie.

Dann werden sich meine Feinde müssen zurückkehren, wenn ich rufe; so werde ich inne, daß du mein Gott bist.

10 Ich will rühmen Gottes Wort; ich will rühmen des HERRN Wort.

11 Auf Gott hoffe ich und fürchte mich nicht; was können mir die Menschen tun?

12 Ich habe dir, Gott, gelobt, daß ich dir danken will;

13 denn du hast meine Seele vom Tode errettet, meine Füße vom Gleiten, daß ich wandle vor Gott im Licht der Lebendigen.

Das hast du nun davon!

52 Von David, zum Nachdenken.

Dieses Lied stammt aus der Zeit, als der Edomiter Doëg zu Saul gekommen war und ihm verraten hatte: »David war bei Ahimelech!«[a]

Warum lässt du dich als Held feiern und gibst mit deiner Bosheit an?
    Auch du bist nur von Gottes Güte abhängig![b]
Mit deinen Worten verletzt du andere
    wie mit einem scharfen Messer, du Lügner!
Du liebst das Böse mehr als das Gute,
    die Lüge mehr als die Wahrheit.
Du redest, um zu zerstören,
    und hast noch deinen Spaß daran, du Heuchler!
Darum wird Gott auch dich für immer zerstören:
Er wird dich ergreifen und aus deinem Haus zerren;
    er wird dich aus dem Leben reißen, so wie man Unkraut ausreißt.

Alle, die zu Gott gehören, werden es sehen und erschrecken.
    Dann aber werden sie über dich lachen und sagen:
»Schaut ihn an!
    Statt bei Gott Schutz zu suchen,
verließ er sich auf seinen großen Reichtum
    und glaubte, seine Bosheit mache ihn stark!«

10 Ich aber darf wachsen und gedeihen wie ein Ölbaum,
der im Schutz von Gottes Haus grünt.
    Für alle Zeiten weiß ich mich geborgen, weil Gott mir gnädig ist.
11 Immer und ewig will ich dir danken, Gott,
    für das, was du getan hast;
vor allen, die treu zu dir stehen, will ich bezeugen, wie gut du bist!
    Auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen!

Es gibt keinen, der Gutes tut

53 Von David, zum Nachdenken. Auf eine traurige Weise zu singen.[c]

Wer sich einredet: »Gott gibt es überhaupt nicht!«,
    der ist unverständig und dumm.
Solche Menschen richten nichts als Unheil an
und begehen abscheuliches Unrecht.
    Es gibt keinen, der Gutes tut.
Gott schaut vom Himmel auf die Menschen.
    Er will sehen, ob es wenigstens einen gibt,
    der einsichtig ist und nach ihm fragt.
Aber alle haben sich von ihm abgewandt
und sind nun verdorben, einer wie der andere.
    Da ist wirklich keiner, der Gutes tut, nicht ein Einziger!

Wissen denn diese Unheilstifter nicht, was sie tun?
    Sie verschlingen mein Volk wie ein Stück Brot
    und denken sich nichts dabei.
    Mit Gott rechnen sie überhaupt nicht mehr.
Aber schon bald werden sie in Angst und Schrecken fallen,
    wie sie es vorher noch nie erlebt haben[d].
Denn Gott wird die Feinde seines Volkes vollkommen vernichten,
und ihre Gebeine werden achtlos liegen bleiben.
    Gott hat sie verworfen und wird sie darum scheitern lassen.

Ach, käme Gott doch vom Berg Zion, um sein Volk zu retten!
    Dann wird wieder Freude in Israel herrschen,
    ja, alle Nachkommen von Jakob werden jubeln,
    wenn Gott ihr Schicksal zum Guten wendet.

Nur du kannst helfen!

54 Von David, zum Nachdenken. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.

Dieses Lied stammt aus der Zeit, als die Sifiter zu Saul gekommen waren, um ihm mitzuteilen: »David hält sich bei uns versteckt!«[e]

Gott, mach deinem Namen Ehre und hilf mir!
    Verschaffe mir Recht durch deine Kraft!
Gott, höre mein Gebet,
    achte auf mein Schreien!
Menschen, die ich nicht kenne, fallen über mich her.
Sie schrecken vor keiner Gewalttat zurück,
ja, sie trachten mir nach dem Leben.
    Du, Gott, bist ihnen völlig gleichgültig!

Aber ich weiß: Gott ist mein Helfer,
    der Herr setzt sich stets für mich ein.
Er wird dafür sorgen, dass meine Feinde
durch ihre eigene Bosheit zu Fall kommen.
    Ja, Gott, beseitige sie! Du bist doch treu!
Mit frohem Herzen will ich dir Opfer bringen,
    ich will dich preisen, Herr, denn du bist gut.
Aus jeder Not hast du mich errettet,
    nur so konnte ich die Feinde besiegen.

Vom besten Freund verraten

55 Von David, zum Nachdenken. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten.

Lass mein Gebet zu dir dringen, o Gott,
    und wende dich nicht ab von meinem Flehen!
Beachte mich doch und erhöre mein Rufen!
    Meine Sorgen lassen mir keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.
Denn die Feinde pöbeln mich an
    und bedrängen mich von allen Seiten.
Diese gottlosen Menschen wollen mir schaden,
    voller Hass feinden sie mich an.
Mein Herz krampft sich zusammen,
    Todesangst überfällt mich.
Furcht und Zittern haben mich erfasst,
    und vor Schreck bin ich wie gelähmt.

Ach, hätte ich doch Flügel wie eine Taube,
    dann würde ich an einen sicheren Ort fliegen!
Weit weg würde ich fliehen –
    bis in die Wüste.
Schnell fände ich eine Zuflucht
    vor dem Unwetter und dem wütenden Sturm.

10 Herr, verwirre die Sprache meiner Feinde,
damit sie nichts Böses mehr aushecken können!
    Denn in der Stadt habe ich gesehen,
    dass Streit und rohe Gewalt überhandnehmen.
11 Tag und Nacht machen sie die Runde auf den Mauern.
    Die Stadt ist erfüllt von Unrecht und Verderben.
12 In ihren Straßen herrschen Erpressung und Betrug,
    und das Verbrechen scheint kein Ende zu nehmen.

13 Wäre es mein Feind, der mich verhöhnt,
    dann könnte ich es noch ertragen.
Würde mein erbitterter Gegner sich über mich erheben,
    so wüsste ich ihm aus dem Weg zu gehen.
14 Aber du bist es, mein Vertrauter,
    mein bester und engster Freund!
15 Wie schön war es damals, als uns noch tiefe Freundschaft verband[f]!
    Einmütig gingen wir in Gottes Haus,
    gemeinsam mit den anderen Pilgern.

16 Ohne Vorwarnung hole der Tod meine Feinde!
Mitten aus dem Leben sollen sie gerissen werden,
    denn die Bosheit herrscht in ihren Herzen und Häusern.
17 Doch ich schreie zu Gott,
    und der Herr wird mir helfen.
18 Den ganzen Tag über klage und stöhne ich,
    bis er mich hört.
19 Er rettet mich und gibt mir Sicherheit vor den vielen Feinden,
    nichts können sie mir jetzt noch anhaben!
20 Gott, der seit Ewigkeiten herrscht, wird mich erhören.
    Er bleibt ihnen die Antwort nicht schuldig.
Denn vor ihm haben sie keine Ehrfurcht,
    und ändern wollen sie sich auch nicht.

21 Ach, mein ehemaliger Freund hat alle verraten,
    die ihm nahestanden, und hat seine Versprechen gebrochen!
22 Seine Worte sind honigsüß,
    aber im Herzen ist er voller Hass.
Was er sagt, klingt schmeichelhaft,
    aber es verletzt wie Messerstiche.

23 Überlass alle deine Sorgen dem Herrn!
Er wird dich wieder aufrichten;
    niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht.
24 Gott, du wirst die Mörder und Betrüger ins Grab stürzen;
mitten aus dem Leben wirst du sie reißen.
    Ich aber setze mein Vertrauen auf dich!

Besiegte Angst

56 Ein Lied von David, nach der Melodie: »Die Taube verstummt in der Fremde«. Es stammt aus der Zeit, als die Philister ihn in Gat festgenommen hatten.[g]

Gott, hab Erbarmen mit mir,
denn man will mich zur Strecke bringen!
    Die Feinde bedrängen mich den ganzen Tag.
Unaufhörlich greifen sie mich an,
    viele bekämpfen mich in ihrem Hochmut.
Doch gerade dann, wenn ich Angst habe,
    will ich mich dir anvertrauen.

Ich lobe Gott für das, was er versprochen hat;
ihm vertraue ich und fürchte mich nicht.
    Was kann ein Mensch mir schon antun?

Unablässig verdrehen sie, was ich sage,
    und überlegen, wie sie mir schaden können.
Überall muss ich mit einem Hinterhalt rechnen. Sie beschatten mich
    und warten nur darauf, mich umzubringen.
Gott, wirf diese Leute[h] in deinem Zorn zu Boden!
    Sollten sie bei so viel Bosheit ungeschoren davonkommen?
Du siehst doch, wie lange ich schon umherirre!
Jede Träne hast du gezählt,[i]
    ja, alle sind in deinem Buch festgehalten.
10 Sobald ich dich um Hilfe bitte,
werden meine Feinde kleinlaut den Rückzug antreten.
    Denn das weiß ich: Du, Gott, bist auf meiner Seite!

11 Ich lobe Gott für das, was er versprochen hat,
    ja, ich lobe die Zusage des Herrn.
12 Ihm vertraue ich und fürchte mich nicht.
    Was kann ein Mensch mir schon antun?

13 Gott, was ich dir versprochen habe,
    will ich jetzt einlösen und dir aus Dank Opfer bringen.
14 Denn du hast mich vor dem Tod gerettet,
    vor dem Sturz in die Tiefe hast du mich bewahrt.
Ich darf weiterleben – in deiner Nähe.
    Du hast mir das Leben neu geschenkt.

Footnotes

  1. 52,2 Vgl. 1. Samuel 21,8; 22,9‒10.
  2. 52,3 Wörtlich: Gottes Güte (währt) den ganzen Tag.
  3. 53,1 Die Bedeutung des hebräischen Ausdrucks ist unsicher, vielleicht ist hier auch an ein bestimmtes Lied oder Musikinstrument zu denken. So auch in Psalm 88,1.
  4. 53,6 Wörtlich: ohne dass ein Schrecken da sein wird.
  5. 54,2 Vgl. 1. Samuel 23,19; 26,1.
  6. 55,15 Oder: als wir noch unsere Gedanken austauschen konnten.
  7. 56,1 Vgl. 1. Samuel 21,11‒16.
  8. 56,8 Wörtlich: die Völker.
  9. 56,9 Wörtlich: Sammle meine Tränen in deinem Schlauch (= Behälter für Flüssigkeiten).

Das Ende des reichen Betrügers

52 Für den Dirigenten[a]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[b]. Von David. Der Edomiter Doëg hatte Saul aufgesucht und ihm verraten: »David ist gekommen und befindet sich im Haus von Ahimelech.«[c]

Was prahlst du so mit deiner Bosheit, du großer Held?
Gottes Gnade hat Bestand für alle Zeit![d]
Alles, was du im Sinn hast, ist das Verderben anderer,
deine Zunge gleicht einem geschliffenen Schermesser, du Betrüger!
Du liebst das Böse und nicht das Gute,
die Lüge mehr als das ehrliche und hilfreiche Wort[e].[f]

Mit deinen Worten Unheil anzurichten – das gefällt dir,
du betrügerisches Großmaul[g]!
So wird nun Gott dich für immer vernichten:
Er wird dich packen und aus deinem Zuhause[h] herausreißen,
dich entwurzeln aus der Welt der Lebenden[i].

Das werden die sehen, die nach Gottes Willen leben[j],
und ehrfürchtiges Staunen wird sie erfassen.
Erleichtert werden sie dann lachen und sagen[k]:
»Seht ihr, so geht es dem, der seine Zuflucht nicht bei Gott gesucht hat.
Lieber vertraute er auf seinen großen Reichtum
und baute auf List und Tücke[l]

10 Ich aber gleiche einem Ölbaum, der beim Haus Gottes grünt und blüht,
immer und ewig vertraue ich auf Gottes Güte.
11 Ich werde dir, ´Herr`, ewig danken für das, was du getan hast.
Voll Zuversicht hoffe ich auf dich,
ja, dein Name steht für einen gütigen Gott –
das bezeuge ich vor allen, die dir treu sind.[m]

Es gibt keinen, der Gutes tut[n]

53 Für den Dirigenten[o]. Mit gedämpfter Instrumentalbegleitung[p]. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[q]. Von David.

Törichte Spötter[r] reden sich ein: »Es gibt keinen Gott!«
Sie richten Unheil an, ihr ganzes Verhalten ist abscheuliches Unrecht.
Keiner handelt so, wie es gut wäre.

Gott schaut vom Himmel herab auf die Menschen.
Er möchte sehen, ob es einen unter ihnen gibt, der verständig ist,
einen, der nach Gott fragt.

Doch alle sind ´vom richtigen Weg` abgewichen,
sie sind durch und durch verdorben.
Keiner handelt so, wie es gut wäre, nicht ein Einziger.

Haben denn alle, die Unrecht tun, keine Einsicht mehr?
Sie fressen mein Volk auf, so als wäre es ein Stück Brot,
und zu Gott rufen sie überhaupt nicht.

Doch der Tag wird kommen,
an dem sie von Schrecken gepackt werden,
obwohl es keinen Grund dafür gibt.
´Israel`, Gott vernichtet deine Feinde und Belagerer,
ihre Leichen liegen verstreut auf den Feldern.
Du, ´Israel`, stürzt deine Feinde in Schande,
denn Gott selbst hat sie verstoßen.[s]

Käme doch endlich vom Berg Zion die Rettung für ganz Israel!
Wenn Gott das Geschick seines Volkes zum Guten wendet[t],
dann wird ganz Israel in Jubel ausbrechen,
überall im Land wird Freude herrschen[u].

Der Herr gibt meinem Leben Halt

54 Für den Dirigenten[v]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[w]. Von David. Er schrieb es, nachdem Leute aus Sif zu Saul gegangen waren und ihn gefragt hatten: »Weißt du schon, dass sich David bei uns versteckt hält?«[x]

Gott, durch die Kraft deines Namens[y] rette mich!
Erweise deine Macht und verschaffe mir Recht!
Gott, höre auf mein Gebet,
schenke den Worten, die über meine Lippen kommen, ein offenes Ohr!
Denn fremde Menschen treten mir als Feinde entgegen,
sie sind gewalttätig und trachten mir nach dem Leben.
Gott ist ihnen dabei völlig gleichgültig.[z][aa]

Ich weiß[ab]: Gott ist mein Helfer!
Ja, der Herr gibt meinem Leben Halt!
Er wird die Bosheit meiner Feinde auf sie selbst zurückfallen lassen.[ac]
Ja, ´Herr`, erweise deine Treue und bring sie zum Schweigen!
Dann will ich dir mit Freude Opfer darbringen
und dankbar bekennen, Herr, dass dein Name für einen gütigen Gott steht.[ad]
Ja, aus aller Not hat er mich gerettet,
und mit Genugtuung blicke ich auf meine besiegten Feinde[ae].

Vom Feind bedrängt und vom besten Freund verraten

55 Für den Dirigenten[af]. Mit Saiteninstrumenten zu begleiten. Ein kunstvoll gestaltetes Lied[ag]. Von David.

Höre mein Gebet, o Gott,
und verschließe dich meinem Flehen nicht!
Schenk mir ein offenes Ohr und antworte mir.
Vor Kummer finde ich keine Ruhe, stöhnend irre ich umher.
Denn ich höre, was meine Feinde erzählen,
dem Druck dieser gottlosen Menschen bin ich ausgesetzt.
Sie fügen mir Böses zu,
voller Zorn feinden sie mich an.

Mein Herz bebt,
Todesangst überfällt mich.
Furcht und Zittern setzt mir zu,
das Grauen droht mich zu ersticken[ah].

Darum rufe ich: Ach hätte ich doch Flügel wie eine Taube!
Ich würde davonfliegen und mich in Sicherheit bringen.
Ja, weit weg würde ich fliehen
und in der Wüste einen Ort zum Ausruhen suchen.[ai]

Schnellstens würde ich Zuflucht finden
vor heftigem Wind und vor Sturm.

10 Entzweie meine Feinde, o Herr,
mache sie uneins im Denken und Reden![aj]
Ich sehe doch, was von ihnen ausgeht:
In der Stadt regieren Gewalt und Streit ´wie Wächter`,
11 die auf den Mauern Tag und Nacht ihre Runden drehen.
Leid und Unglück herrschen mitten in der Stadt,
12 in ihrem Innern greift Zerstörung um sich.
Auf ihrem Marktplatz nehmen Unterdrückung und Betrug kein Ende.

13 Es ist ja nicht mein Feind, der mich verhöhnt – das könnte ich noch ertragen!
Nicht jemand, der mich schon immer gehasst hat, spielt sich gegen mich auf –
vor einem solchen könnte ich mich noch verbergen.
14 Aber nein, du bist es, ein Mann, der mir nahestand[ak],
mein Freund und Vertrauter!
15 Wie schön war es, als wir noch zusammen waren und unsere Gedanken austauschen konnten!
Gemeinsam gingen wir den Weg hinauf zum Haus Gottes,
inmitten einer fröhlichen Menge.

16 Der Tod soll meine Feinde wegraffen!
Lebendig sollen sie ins Totenreich hinabfahren!
Denn Bosheit herrscht in ihren Häusern und in ihren Herzen.

17 Ich aber, ich rufe zu Gott,
und der Herr wird mir Rettung schenken.
18 Am Abend, am Morgen und am Mittag klage und stöhne ich –
so lange, bis Gott meine Stimme hört.
19 Er befreit mich und lässt meine Seele Frieden finden.
Darum können mir die nichts anhaben,
die jetzt scharenweise gegen mich stehen.
20 Ja, Gott wird mich hören und meinen Feinden die Antwort geben, die sie verdienen[al]
er sitzt schließlich immer noch auf dem Thron und regiert.

Sie wollen sich ja nicht ändern,
und vor Gott haben sie keine Ehrfurcht.

21 Der früher mein Vertrauter[am] war, hat seine Hand erhoben gegen seine Gefährten,
den Bund der Freundschaft hat er gebrochen.
22 Seine Worte sind butterweich,
sein Herz jedoch sinnt auf Krieg!
Seine Reden sind glatter als Öl,
doch sie verwunden wie gezückte Schwerter!

23 Wirf all deine Last auf den Herrn! Er wird dich sicher halten.
Niemals lässt er den zu Fall kommen, der nach Gottes Willen lebt.[an]
24 Ja, du selbst, Gott, wirst die Bösen hinabstürzen in die tiefste Grube[ao].
Blutgierige Mörder und Betrüger werden sterben,
noch bevor die Hälfte ihrer Lebenszeit vergangen ist.
Ich aber vertraue auf dich!

Gott gibt Zuversicht

56 Für den Dirigenten[ap]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Stumm gewordene Taube im fernen, fremden Land«[aq]. Von David. Ein Lehrpsalm[ar]. Er schrieb ihn über die Philister, die ihn einst in Gat festgenommen hatten.[as]

Sei mir gnädig, o Gott, denn Menschen verfolgen mich.
Den ganzen Tag stellen sie mir nach und suchen den Streit.
Tag für Tag bedrängen mich meine Feinde,
ja, viele sind es, die mich in ihrem Hochmut bekämpfen.

Doch gerade an Tagen, an denen ich mich fürchte,
vertraue ich auf dich.

Mit Gottes Hilfe rühme ich seine Zusagen![at]
Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht.
Was können vergängliche Menschen mir schon antun?[au]

Tagaus, tagein verdrehen sie meine Worte,
sie haben nur eines im Sinn: mir zu schaden.
Sie rotten sich zusammen und lauern mir auf,
ja, sie beobachten mich auf Schritt und Tritt, denn sie trachten mir nach dem Leben.
Sollten sie bei so viel Bosheit ungeschoren davonkommen?
Lass deinen Zorn sichtbar werden, o Gott,
mit dem du ganze Völker zu Boden schmetterst![av]

Du hast dir genau gemerkt, wie oft ich nun schon auf der Flucht war.
Du kennst jede meiner Tränen.[aw]
Ist nicht ´die kleinste Einzelheit` in deinem Buch festgehalten?

10 Es kommt der Tag, an dem meine Feinde weichen müssen –
auch dies wird ein Tag sein, an dem ich zu dir rufe.
Eines weiß ich jetzt schon: Gott ist auf meiner Seite!

11 Mit Gottes Hilfe rühme ich seine Zusagen.
Ja, mit der Hilfe des Herrn rühme ich seine Zusagen!
12 Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht.
Was können Menschen mir schon antun?

13 Gern erfülle ich die Gelübde, die ich vor dir, Gott, abgelegt habe.
Ich will dir Dankopfer bringen.
14 Denn du rettest mich vor dem Tod;
du bewahrst meine Füße vor dem Ausgleiten, damit ich nicht falle.
So kann ich meinen Weg gehen in deiner Nähe,
im Licht des Lebens.[ax]

Footnotes

  1. Psalmen 52:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  2. Psalmen 52:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 32,1.
  3. Psalmen 52:2 Siehe 1. Samuel 22,6ff.
  4. Psalmen 52:3 W Die Gnade Gottes ´währt` den ganzen Tag.
  5. Psalmen 52:5 W als gerechtes Reden.
  6. Psalmen 52:5 Siehe die Anmerkung zu Psalm 3,3.
  7. Psalmen 52:6 W du betrügerische Zunge.
  8. Psalmen 52:7 W aus dem Zelt.
  9. Psalmen 52:7 W aus dem Land der Lebenden.
  10. Psalmen 52:8 W Das werden die Gerechten sehen.
  11. Psalmen 52:8 W Und sie werden über ihn lachen ´und sagen`.
  12. Psalmen 52:9 auf seine Gier.
  13. Psalmen 52:11 W Auf deinen Namen, weil er gut ist, hoffe ich vor deinen Frommen.
  14. Psalmen 53:1 Vergleiche Psalm 14, der teilweise wörtlich mit diesem übereinstimmt.
  15. Psalmen 53:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  16. Psalmen 53:1 Od Auf wehmütige Weise zu begleiten. Od Nach der Vorlage eines Liedes mit dem Titel »Krankheit«. Der Sinn des hebräischen Wortes an dieser Stelle ist ungeklärt. Manche denken auch an ein Musikinstrument, mit dem dieser Psalm zu begleiten wäre.
  17. Psalmen 53:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 32,1.
  18. Psalmen 53:2 Siehe die Anmerkung zu Psalm 14,1.
  19. Psalmen 53:6 Der Vers kann entweder als zukünftiges oder als vergangenes Geschehen übersetzt werden.
  20. Psalmen 53:7 Od Wenn Gott die Gefangenschaft seines Volkes wendet (= beendet).
  21. Psalmen 53:7 W dann wird Jakob jubeln, Israel sich freuen. Siehe die Anmerkung zu Psalm 14,7.
  22. Psalmen 54:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  23. Psalmen 54:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 32,1.
  24. Psalmen 54:2 Siehe 1. Samuel 23,19 und 1. Samuel 26,1.
  25. Psalmen 54:3 W durch deinen Namen.
  26. Psalmen 54:5 W Sie haben Gott nicht vor sich gestellt.
  27. Psalmen 54:5 Siehe die Anmerkung zu Psalm 3,3.
  28. Psalmen 54:6 W Siehe.
  29. Psalmen 54:7 AL(1) Die Bosheit meiner Feinde wird auf sie selbst zurückfallen.
  30. Psalmen 54:8 W Dann will ich dir mit Freude Opfer darbringen. Ich will deinem Namen danken, Herr, dass er gut ist.
  31. Psalmen 54:9 W mein Auge sieht auf meine Feinde.
  32. Psalmen 55:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  33. Psalmen 55:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 32,1.
  34. Psalmen 55:6 W Grauen bedeckt mich.
  35. Psalmen 55:8 Siehe die Anmerkung zu Psalm 3,3.
  36. Psalmen 55:10 W Vernichte (aü verwirre), Herr, entzweie ihre Zunge!
  37. Psalmen 55:14 W ein Mann meinesgleichen.
  38. Psalmen 55:20 Und meine Feinde beugen.
  39. Psalmen 55:21 W Er.
  40. Psalmen 55:23 W Er wird den Gerechten ewig nicht wanken lassen.
  41. Psalmen 55:24 W in den Brunnen der Grube. Gemeint ist wahrscheinlich das Grab.
  42. Psalmen 56:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  43. Psalmen 56:1 Od Taube auf fernen Terebinthen.
  44. Psalmen 56:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 16,1.
  45. Psalmen 56:1 Siehe 1. Samuel 21,11ff.
  46. Psalmen 56:5 W Durch Gott rühme ich sein Wort.
  47. Psalmen 56:5 W Was kann Fleisch mir schon antun?
  48. Psalmen 56:8 W Im Zorn stoße Völker, Gott, hinab!
  49. Psalmen 56:9 W Gieße meine Tränen in deinen Schlauch.
  50. Psalmen 56:14 W Denn du hast meine Seele vor dem Tod gerettet, ja, meine Füße vor dem Straucheln, dass ich wandle vor dem Angesicht Gottes im Licht des Lebens (od im Licht der Lebenden).