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130 (Ein Lied im höhern Chor.) Aus der Tiefe rufe ich, HERR, zu dir.

HERR, höre auf meine Stimme, laß deine Ohren merken auf die Stimme meines Flehens!

So du willst, HERR, Sünden zurechnen, HERR, wer wird bestehen?

Denn bei dir ist die Vergebung, daß man dich fürchte.

Ich harre des HERRN; meine Seele harret, und ich hoffe auf sein Wort.

Meine Seele wartet auf den HERRN von einer Morgenwache bis zur andern.

Israel, hoffe auf den HERRN! denn bei dem HERRN ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm,

und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden.

131 (Ein Lied Davids im höhern Chor.) HERR, mein Herz ist nicht hoffärtig, und meine Augen sind nicht stolz; ich wandle nicht in großen Dingen, die mir zu hoch sind.

Ja, ich habe meine Seele gesetzt und gestillt; so ist meine Seele in mir wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter.

Israel, hoffe auf den HERRN von nun an bis in Ewigkeit!

132 (Ein Lied im höhern Chor.) Gedenke, HERR, an David und all sein Leiden,

der dem HERRN schwur und gelobte dem Mächtigen Jakobs:

"Ich will nicht in die Hütte meines Hauses gehen noch mich aufs Lager meines Bettes legen,

ich will meine Augen nicht schlafen lassen noch meine Augenlider schlummern,

bis ich eine Stätte finde für den HERRN, zur Wohnung des Mächtigen Jakobs."

Siehe, wir hörten von ihr in Ephratha; wir haben sie gefunden auf dem Felde des Waldes.

Wir wollen in seine Wohnung gehen und anbeten vor seinem Fußschemel.

HERR, mache dich auf zu deiner Ruhe, du und die Lade deiner Macht!

Deine Priester laß sich kleiden mit Gerechtigkeit und deine Heiligen sich freuen.

10 Wende nicht weg das Antlitz deines Gesalbten um deines Knechtes David willen.

11 Der HERR hat David einen wahren Eid geschworen, davon wird er sich nicht wenden: "Ich will dir auf deinen Stuhl setzen die Frucht deines Leibes.

12 Werden deine Kinder meinen Bund halten und mein Zeugnis, das ich sie lehren werde, so sollen auch ihre Kinder auf deinem Stuhl sitzen ewiglich."

13 Denn der HERR hat Zion erwählt und hat Lust, daselbst zu wohnen.

14 "Dies ist meine Ruhe ewiglich, hier will ich wohnen; denn es gefällt mir wohl.

15 Ich will ihre Speise segnen und ihren Armen Brot genug geben.

16 Ihre Priester will ich mit Heil kleiden, und ihre Heiligen sollen fröhlich sein.

17 Daselbst soll aufgehen das Horn Davids; ich habe meinen Gesalbten eine Leuchte zugerichtet.

18 Seine Feinde will ich mit Schanden kleiden; aber über ihm soll blühen seine Krone."

Aus tiefster Verzweiflung

130 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.

Herr, aus tiefster Verzweiflung schreie ich zu dir!
Bitte höre mich an, Herr!
    Lass mein Flehen doch zu dir dringen!
Wenn du, Herr, jedes Vergehen gnadenlos anrechnest,
    wer kann dann vor dir bestehen?
Doch bei dir finden wir Vergebung.
    Ja, du vergibst, damit wir dir in Ehrfurcht begegnen.

Ich setze meine ganze Hoffnung auf den Herrn;
    ich warte auf sein erlösendes Wort.
Ja, ich warte voller Sehnsucht auf den Herrn,
    mehr als die Wächter auf den Morgen!

Volk Israel, setze deine Hoffnung auf den Herrn!
    Denn er allein ist gnädig, er erlöst ganz und gar!
Er wird Israel von aller Schuld befreien.

Das Geheimnis der Zufriedenheit

131 Ein Lied von David für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.

Herr, ich bin nicht hochmütig
    und schaue nicht auf andere herab.
Ich strecke mich nicht nach Dingen aus,
    die doch viel zu hoch für mich sind.
Ich bin zur Ruhe gekommen,
mein Herz ist zufrieden und still.
    Wie ein kleines Kind in den Armen seiner Mutter,
so ruhig und geborgen bin ich bei dir!
Volk Israel, setze deine Hoffnung auf den Herrn,
    jetzt und für alle Zeiten!

Gottes Heiligtum und Davids Königshaus

132 Ein Lied für Festbesucher, die nach Jerusalem hinaufziehen.

Herr, erinnere dich doch,
    welche Mühe David auf sich nahm!
Denk an den feierlichen Schwur, den er dir leistete,
    dir, dem starken Gott Jakobs!
Er schwor: »Ich will nicht nach Hause gehen
    und mich nicht mehr zur Ruhe legen,
ich will mir keinen Schlaf gönnen
    und nicht einmal die Augen schließen,
bis ich einen Platz gefunden habe, der dem Herrn,
    dem starken Gott Jakobs, als Wohnstätte dienen kann!«

In Efrata bekamen wir Nachricht über die Bundeslade;
    wir fanden sie dann im Gebiet von Jaar[a].
Kommt, wir gehen zur Wohnung des Herrn!
    Wir wollen uns zu seinen Füßen niederwerfen!

Herr, erhebe dich! Lass dich im Heiligtum nieder,
    zusammen mit der Bundeslade, dem Zeichen deiner Macht.
Die Priester sollen dir gerecht und treu dienen,[b]
    und jeder, der dich liebt, soll vor Freude jubeln!

10 Herr, denke daran, was du deinem Diener David versprachst,
    und weise auch jetzt deinen auserwählten König nicht ab!
11 Ja, der Herr hat David einen Treueeid geschworen,
    und diesen Schwur wird er niemals brechen!
Er versprach ihm: »Einen deiner Söhne
    mache ich zu deinem Thronfolger!
12 Wenn deine Nachkommen sich an meinen Bund halten
    und meine Gebote befolgen, die ich ihnen einpräge,
dann sollen auch ihre Nachkommen
    für alle Zeiten regieren!«

13 Der Herr hat den Berg Zion ausgewählt,
    dort wollte er bei seinem Volk wohnen.
14 Er sprach: »An diesem Ort lasse ich mich für immer nieder.
    Hier soll mein Ruheplatz sein – so habe ich es gewollt!
15 Die ganze Stadt Jerusalem werde ich reich beschenken
mit allem, was sie braucht,
    auch die Armen sollen genug zu essen haben!
16 Die Priester sollen dem Volk mein Heil bezeugen.[c]
    Alle, die mir die Treue halten, sollen laut jubeln vor Freude!
17 In dieser Stadt festige ich die Herrschaft der Nachkommen Davids,
    ja, sein Königshaus wird bestehen wie ein unauslöschliches Licht![d]
18 Schimpf und Schande bringe ich über die Feinde des Königs,
    aber der Ruhm seiner Krone wird immer heller erstrahlen!«

Footnotes

  1. 132,6 Vermutlich eine Kurzform von Kirjat-Jearim, wo die Bundeslade 20 Jahre lang aufbewahrt wurde, bis David sie nach Jerusalem bringen ließ. Vgl. 1. Chronik 13,6.
  2. 132,9 Wörtlich: Deine Priester sollen sich mit Gerechtigkeit bekleiden.
  3. 132,16 Wörtlich: Ihre Priester werde ich mit Heil bekleiden.
  4. 132,17 Wörtlich: Dort will ich das Horn Davids wachsen lassen, meinem Gesalbten habe ich ein Licht bereitet. – Das Horn steht sinnbildlich für Stärke und Kraft, vielleicht auch in der Person eines künftigen Herrschers.