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20 (Ein Psalm Davids, vorzusingen.) Der HERR erhöre dich in der Not; der Name des Gottes Jakobs schütze dich!

Er sende dir Hilfe vom Heiligtum und stärke dich aus Zion.

Er gedenke all deines Speisopfers, und dein Brandopfer müsse vor ihm fett sein. (Sela.)

Er gebe dir was dein Herz begehrt, und erfülle alle deine Anschläge.

Wir rühmen, daß du uns hilfst, und im Namen unsres Gottes werfen wir Panier auf. Der HERR gewähre dir alle deine Bitten!

Nun merke ich, daß der HERR seinem Gesalbten hilft und erhöht ihn in seinen heiligen Himmel; seine rechte Hand hilft mit Macht.

Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsers Gottes.

Sie sind niedergestürzt und gefallen; wir aber stehen aufgerichtet.

Hilf, HERR, dem König und erhöre uns wenn wir rufen!

21 (Ein Psalm Davids, vorzusingen.) HERR, der König freut sich in deiner Kraft, und wie sehr fröhlich ist er über deine Hilfe!

Du gibst ihm seines Herzens Wunsch und weigerst nicht, was sein Mund bittet. (Sela.)

Denn du überschüttest ihn mit gutem Segen; du setzt eine goldene Krone auf sein Haupt.

Er bittet Leben von dir; so gibst du ihm langes Leben immer und ewiglich.

Er hat große Ehre an deiner Hilfe; du legst Lob und Schmuck auf ihn.

Denn du setzest ihn zum Segen ewiglich; du erfreuest ihn mit Freude vor deinem Antlitz.

Denn der König hofft auf den HERRN und wird durch die Güte des HERRN fest bleiben.

Deine Hand wird finden alle deine Feinde; deine Rechte wird finden, die dich hassen.

Du wirst sie machen wie ein Feuerofen, wenn du dreinsehen wirst; der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn; Feuer wird sie fressen.

10 Ihre Frucht wirst du umbringen vom Erdboden und ihren Samen von den Menschenkindern.

11 Denn sie gedachten dir Übles zu tun und machten Anschläge, die sie nicht konnten ausführen.

12 Denn du wirst machen, daß sie den Rücken kehren; mit deiner Sehne wirst du gegen ihr Antlitz zielen.

13 HERR, erhebe dich in deiner Kraft, so wollen wir singen und loben deine Macht.

22 (Ein Psalm Davids, vorzusingen; von der Hinde, die früh gejagt wird.) Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? ich heule; aber meine Hilfe ist ferne.

Mein Gott, des Tages rufe ich, so antwortest du nicht; und des Nachts schweige ich auch nicht.

Aber du bist heilig, der du wohnst unter dem Lobe Israels.

Unsre Väter hofften auf dich; und da sie hofften, halfst du ihnen aus.

Zu dir schrieen sie und wurden errettet; sie hofften auf dich und wurden nicht zu Schanden.

Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und Verachtung des Volks.

Alle, die mich sehen, spotten mein, sperren das Maul auf und schütteln den Kopf:

"Er klage es dem HERRN; der helfe ihm aus und errette ihn, hat er Lust zu ihm."

Denn du hast mich aus meiner Mutter Leib gezogen; du warst meine Zuversicht, da ich noch an meiner Mutter Brüsten war.

10 Auf dich bin ich geworfen von Mutterleib an; du bist mein Gott von meiner Mutter Schoß an.

11 Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer.

12 Große Farren haben mich umgeben, gewaltige Stiere haben mich umringt.

13 Ihren Rachen sperren sie auf gegen mich wie ein brüllender und reißender Löwe.

14 Ich bin ausgeschüttet wie Wasser, alle meine Gebeine haben sich zertrennt; mein Herz ist in meinem Leibe wie zerschmolzen Wachs.

15 Meine Kräfte sind vertrocknet wie eine Scherbe, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und du legst mich in des Todes Staub.

16 Denn die Hunde haben mich umgeben, und der Bösen Rotte hat mich umringt; sie haben meine Hände und Füße durchgraben.

17 Ich kann alle meine Gebeine zählen; aber sie schauen und sehen ihre Lust an mir.

18 Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.

19 Aber du, HERR, sei nicht ferne; meine Stärke, eile, mir zu helfen!

20 Errette meine Seele vom Schwert, meine einsame von den Hunden!

21 Hilf mir aus dem Rachen des Löwen und errette mich von den Einhörnern!

22 Ich will deinen Namen predigen meinen Brüdern; ich will dich in der Gemeinde rühmen.

23 Rühmet den HERRN, die ihr ihn fürchtet; es ehre ihn aller Same Jakobs, und vor ihm scheue sich aller Same Israels.

24 Denn er hat nicht verachtet noch verschmäht das Elend des Armen und sein Antlitz vor ihm nicht verborgen; und da er zu ihm schrie, hörte er's.

25 Dich will ich preisen in der großen Gemeinde; ich will mein Gelübde bezahlen vor denen, die ihn fürchten.

26 Die Elenden sollen essen, daß sie satt werden; und die nach dem HERRN fragen, werden ihn preisen; euer Herz soll ewiglich leben.

27 Es werden gedenken und sich zum HERRN bekehren aller Welt Enden und vor ihm anbeten alle Geschlechter der Heiden.

28 Denn des HERRN ist das Reich, und er herrscht unter den Heiden.

29 Alle Fetten auf Erden werden essen und anbeten; vor ihm werden die Kniee beugen alle, die im Staub liegen, und die, so kümmerlich leben.

30 Er wird einen Samen haben, der ihm dient; vom HERRN wird man verkündigen zu Kindeskind.

31 Sie werden kommen und seine Gerechtigkeit predigen dem Volk, das geboren wird, daß er's getan hat.

Gebet für den König

20 Ein Lied von David.

Der Herr erhöre deinen Hilferuf, wenn du in Not bist,
    der Gott Jakobs beschütze dich!
Aus seinem Heiligtum komme er dir zu Hilfe,
    vom Berg Zion aus stärke und stütze er dich!
Er beachte die Gaben, die du ihm bringst,
    deine Brandopfer nehme er gnädig an!
Er gebe dir, was du von Herzen wünschst,
    was du dir vorgenommen hast, lasse er gelingen!
Wenn er dir den Sieg geschenkt hat, werden wir vor Freude jubeln
und im Namen unseres Gottes die Fahnen schwingen.
    Der Herr erfülle alle deine Bitten!

Jetzt weiß ich, dass der Herr seinem König hilft,
den er auserwählt und eingesetzt hat[a].
Er antwortet ihm aus seiner himmlischen Wohnung,
    machtvoll greift er ein und rettet ihn.
Manche Völker schwören auf gepanzerte Kriegswagen
und auf die Kampfkraft ihrer Reiterheere.
    Wir aber vertrauen auf die Kraft des Herrn, unseres Gottes.
Sie wanken und stürzen,
    wir aber stehen fest und halten stand.

10 Herr, hilf dem König![b]
    Erhöre uns, wenn wir zu dir rufen!

Der siegreiche König

21 Ein Lied von David.

Herr, der König freut sich über deine Macht,
    er jubelt laut über den Sieg, den du ihm geschenkt hast.
Du gabst ihm, was er sich von Herzen wünschte,
    und seine Bitten schlugst du nicht ab.
Mit Glück und Segen hast du ihn überschüttet
    und ihm eine goldene Krone aufs Haupt gesetzt.
Er bat dich um ein langes Leben,
    und du gewährtest ihm viele reiche Jahre.
Durch deine Hilfe ist er zu Ruhm und Ehren gelangt,
    Majestät und Würde hast du ihm verliehen.
Du schenkst ihm für immer deinen reichen Segen,[c]
    und deine Nähe erfüllt ihn mit ungetrübter Freude.
Denn der König vertraut dem Herrn,
    und durch die Gnade des höchsten Gottes
    steht er für alle Zeiten sicher und fest.

Du, o König,[d] wirst deine Feinde zur Rechenschaft ziehen,
    deine strafende Hand wird alle treffen, die dich hassen.
10 Wenn du vor sie trittst,
    schlägt ihnen die Gluthitze entgegen.
Der Zorn des Herrn wird sie vernichten,
    er verzehrt sie wie ein loderndes Feuer.
11 Keiner ihrer Nachkommen wird überleben,
    du wirst diese Brut mit Stumpf und Stiel ausrotten.
12 Denn sie haben eine Verschwörung gegen dich angezettelt;
    mit hinterhältigen Plänen wollten sie dich zu Fall bringen,
    aber sie sind zum Scheitern verurteilt.
13 Kaum zielst du mit deinem Bogen auf sie,
    ergreifen sie schon die Flucht.
14 Erhebe dich, Herr, und zeig ihnen deine Macht!
    Wir wollen deine großen Siege besingen
    und dich preisen mit unserem Lied.

Mein Gott, warum hast du mich verlassen?

22 Ein Lied von David, nach der Melodie: »Eine Hirschkuh früh am Morgen«.

Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
    Ich schreie verzweifelt, doch du bist so weit weg,
    nirgendwo scheint mir Rettung in Sicht zu sein.
Mein Gott, Tag und Nacht rufe ich zu dir um Hilfe,
    aber du antwortest nicht und schenkst mir keine Ruhe.

Du bist doch der heilige Gott!
    Du bist es, dem das Volk Israel seine Loblieder singt.
Unsere Vorfahren haben sich auf dich verlassen,
    und du hast ihnen immer wieder geholfen.
Zu dir schrien sie und wurden gerettet.
    Sie vertrauten dir, und du hast sie nicht enttäuscht.

Und was ist mit mir? Ein Wurm bin ich, kein Mensch mehr –
    nur noch Hohn und Spott hat man für mich übrig.
Alle Leute machen sich über mich lustig.
    Wer mich sieht, verzieht sein Gesicht
    und schüttelt verächtlich den Kopf.
»Überlass Gott deine Not!«, lästern sie,
    »der soll dir helfen und dich retten!
    Er liebt dich doch, oder etwa nicht?«

10 Du, Herr, hast mich aus dem Leib meiner Mutter gezogen.
    Schon an ihrer Brust hast du mich Vertrauen gelehrt.
11 Du bist mein Gott, seitdem mein Leben begann.
    Seit der Stunde meiner Geburt bin ich auf dich angewiesen.
12 Bleib mir jetzt doch nicht fern! Groß ist meine Angst!
    Weit und breit gibt es keinen, der mir hilft.
13 Viele Feinde kesseln mich ein,
    umringen mich wie wilde Stiere.
14 Sie reißen ihr Maul auf wie brüllende Löwen,
    die ihre Beute zerfleischen wollen.
15 Meine Kraft schwindet wie Wasser, das versickert,
und alle meine Knochen sind wie ausgerenkt.
    Mein Herz verkrampft sich vor Angst[e],
16 und meine ganze Kraft ist dahin,
verdorrt wie eine staubige Tonscherbe.
Die Zunge klebt mir am Gaumen.
    Du lässt mich im Tode versinken.
17 Eine Meute böswilliger Menschen umkreist mich,
gierig wie wildernde Hunde.
    Hände und Füße haben sie mir durchbohrt.[f]
18 Ich kann alle meine Knochen zählen.
    Sie aber starren mich schadenfroh an.
19 Schon teilen sie meine Kleider unter sich auf
    und losen um mein Gewand.

20 Herr, wende dich nicht länger von mir ab!
    Nur du kannst mir neue Kraft geben, komm mir schnell zu Hilfe!
21 Rette mich vor dem tödlichen Schwert,
    bewahre mich vor den Krallen der Hundemeute!
    Ich habe doch nur dieses eine Leben!
22 Reiß mich heraus aus dem Rachen der Löwen
und beschütze mich vor den Hörnern dieser wilden Stiere!

    Und tatsächlich, Herr: Du hast mich erhört!
23 Ich will meinen Brüdern deinen Namen bekannt machen,
    vor der ganzen Gemeinde will ich dich loben.
24 Alle, die ihr den Herrn achtet, preist ihn!
    Ihr Nachkommen von Jakob, ehrt ihn!
Begegnet ihm in Ehrfurcht, ihr vom Volk Israel!
25 Denn er hat den Hilflosen nicht verachtet,
    über sein Elend ging er nicht hinweg.
Nein, Gott wandte sich nicht von ihm ab,
    sondern hörte auf ihn, als er um Hilfe schrie.
26 Herr, jetzt habe ich allen Grund,
dir vor der großen Gemeinde ein Loblied zu singen.
    Was ich dir in meiner Not versprochen habe, löse ich nun ein;
    alle, die Ehrfurcht vor dir haben, sind meine Zeugen.
27 Die Armen sollen sich wieder satt essen.[g]
Alle, die nach dem Herrn fragen, sollen ihn loben.
    Euer Leben lang dürft ihr euch daran freuen!
28 Auch in den fernsten Ländern werden Menschen
Gott erkennen und zu ihm umkehren,
    ja, alle Völker werden sich vor ihm niederwerfen.
29 Denn der Herr ist König,
    er herrscht über alle Nationen.

30 Auch die Großen dieser Erde müssen vor ihm niederfallen,
    sie, die immer mehr als genug zu essen hatten.
Ja, vor ihm werden einmal alle Menschen ihre Knie beugen,
    alle Sterblichen, denen das Leben zwischen den Fingern zerrinnt.
31 Die kommenden Generationen werden ihm dienen,[h]
    eine wird der nächsten von ihm erzählen.
32 Selbst die Menschen, die noch nicht geboren sind,
    werden von seinen gerechten Taten hören,
    und man wird sagen: »Der Herr hat es vollbracht!«

Footnotes

  1. 20,7 Vgl. die Anmerkung zu Psalm 2,2.
  2. 20,10 Oder: Herr, hilf, du (himmlischer) König!
  3. 21,7 Oder: Du setzt ihn für immer zum Segen.
  4. 21,9 Nach einer anderen Auslegung wird in den Versen 9‒13 Gott angeredet.
  5. 22,15 Wörtlich: zerschmilzt in meinem Inneren wie Wachs.
  6. 22,17 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Meine Hände und Füße wie ein Löwe.
  7. 22,27 Hier ist wohl an eine fröhliche Opfermahlzeit gedacht, zu welcher der Psalmbeter aus Dankbarkeit auch die Armen einlädt. Vgl. »Opfer« in den Sacherklärungen.
  8. 22,31 Oder: Er wird Nachkommen haben, die ihm dienen.