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58 (Ein gülden Kleinod Davids, vorzusingen, daß er nicht umkäme.) Seid ihr denn stumm, daß ihr nicht reden wollt, was recht ist, und richten, was gleich ist, ihr Menschenkinder?

Ja, mutwillig tut ihr Unrecht im Lande und gehet stracks durch, mit euren Händen zu freveln.

Die Gottlosen sind verkehrt von Mutterschoß an; die Lügner irren von Mutterleib an.

Ihr Wüten ist gleichwie das Wüten einer Schlange, wie die taube Otter, die ihr Ohr zustopft,

daß sie nicht höre die Stimme des Zauberers, des Beschwörers, der wohl beschwören kann.

Gott, zerbrich ihre Zähne in ihrem Maul; zerstoße, HERR, das Gebiß der jungen Löwen!

Sie werden zergehen wie Wasser, das dahinfließt. Sie zielen mit ihren Pfeilen; aber dieselben zerbrechen.

Sie vergehen wie die Schnecke verschmachtet; wie eine unzeitige Geburt eines Weibes sehen sie die Sonne nicht.

Ehe eure Dornen reif werden am Dornstrauch, wird sie ein Zorn so frisch wegreißen.

10 Der Gerechte wird sich freuen, wenn er solche Rache sieht, und wird seine Füße baden in des Gottlosen Blut,

11 daß die Leute werden sagen: Der Gerechte wird ja seiner Frucht genießen; es ist ja noch Gott Richter auf Erden.

59 (Ein gülden Kleinod Davids, daß er nicht umkäme, da Saul hinsandte und ließ sein Haus verwahren, daß er ihn tötete.) Errette mich, mein Gott, von meinen Feinden und schütze mich vor denen, die sich wider mich setzen.

Errette mich von den Übeltätern und hilf mir von den Blutgierigen.

Denn siehe, HERR, sie lauern auf meine Seele; die Starken sammeln sich wider mich ohne meine Schuld und Missetat.

Sie laufen ohne meine Schuld und bereiten sich. Erwache und begegne mir und siehe drein.

Du, HERR, Gott Zebaoth, Gott Israels, wache auf und suche heim alle Heiden; sei der keinem gnädig, die so verwegene Übeltäter sind. (Sela.)

Des Abends heulen sie wiederum wie die Hunde und laufen in der Stadt umher.

Siehe, sie plaudern miteinander; Schwerter sind in ihren Lippen: "Wer sollte es hören?"

Aber du, HERR, wirst ihrer lachen und aller Heiden spotten.

Vor ihrer Macht halte ich mich zu dir; denn Gott ist mein Schutz.

10 Gott erzeigt mir reichlich seine Güte; Gott läßt mich meine Lust sehen an meinen Feinden.

11 Erwürge sie nicht, daß es mein Volk nicht vergesse; zerstreue sie aber mit deiner Macht, HERR, unser Schild, und stoße sie hinunter!

12 Das Wort ihrer Lippen ist eitel Sünde, darum müssen sie gefangen werden in ihrer Hoffart; denn sie reden eitel Fluchen und Lügen.

13 Vertilge sie ohne alle Gnade; vertilge sie, daß sie nichts seien und innewerden, daß Gott Herrscher sei in Jakob, in aller Welt. (Sela.)

14 Des Abends heulen sie wiederum wie die Hunde und laufen in der Stadt umher.

15 Sie laufen hin und her um Speise und murren, wenn sie nicht satt werden.

16 Ich aber will von deiner Macht singen und des Morgens rühmen deine Güte; denn du bist mir Schutz und Zuflucht in meiner Not.

17 Ich will dir, mein Hort, lobsingen; denn du, Gott, bist mein Schutz und mein gnädiger Gott.

Wer das Recht bricht, wird selbst zerbrochen

58 Ein Lied von David, nach der Melodie: »Richte nicht zugrunde«.

Ihr Mächtigen[a], trefft ihr wirklich gerechte Entscheidungen?
    Gilt noch gleiches Recht für alle, wenn ihr eure Urteile fällt?
Nein! Schon eure Gedanken sind von Ungerechtigkeit verseucht,
    mit Willkür und Gewalt versklavt ihr das Land.
Diese Rechtsbrecher sind von Geburt an verlogen und verdorben,
wie eine Viper voll von tödlichem Gift.
    Doch wenn es darauf ankommt, sich etwas sagen zu lassen,
    dann verschließen sie ihre Ohren,
sie stellen sich taub wie eine Schlange,
    bei der jede Kunst des Beschwörers versagt.

O Gott, schlage ihnen die Zähne aus!
    Zerbrich diesen Löwen das Gebiss, Herr!
Lass diese Mächtigen verschwinden wie Wasser,
das im Boden versickert!
    Wenn sie ihre Pfeile abschießen wollen,
    dann sorge dafür, dass sie wirkungslos abprallen!
Diesen Leuten soll es ergehen wie Schnecken in sengender Hitze!
    Wie eine Fehlgeburt sollen sie das Licht der Sonne nicht sehen!
10 Weg mit ihnen! Gott soll sie davonjagen,
    noch bevor sie ihre hinterhältigen Pläne verwirklichen.[b]

11 Ja, Gott wird mit ihnen abrechnen!
Wer ihm die Treue hält, wird sich darüber freuen
    und im Blut der Rechtsbrecher waten.
12 Dann werden die Menschen bekennen:
Wer Gott gehorcht, wird doch belohnt;
    es gibt tatsächlich einen Gott,
    der auf dieser Erde dem Recht zum Sieg verhilft!

Gott wird mit meinen Feinden fertig!

59 Ein Lied von David, nach der Melodie: »Richte nicht zugrunde«. Er verfasste es, als Saul sein Haus überwachen ließ, um ihn zu töten.[c]

Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott!
    Bring mich in Sicherheit vor meinen Verfolgern!
Ja, rette mich vor diesen böswilligen Menschen,
    die vor keiner Bluttat zurückschrecken!
Siehst du nicht, wie sie mir auflauern, um mich zu töten?
    Alles, was in ihrer Macht steht, haben sie gegen mich aufgeboten.
    Doch niemand kann mir vorwerfen, ich hätte treulos gehandelt
    oder sonst ein Unrecht begangen, Herr.
Obwohl ich völlig unschuldig bin,
kommen sie angelaufen und umstellen mein Haus.
    Steh auf, Herr! Sieh meine Not an und komm mir zu Hilfe!
Du bist der allmächtige Herr und Gott, du bist der Gott Israels!
    Greif ein und strafe alle gottlosen Völker;
hab kein Erbarmen mit den gemeinen Verrätern!

Sie benehmen sich wie wilde Hunde,
    die am Abend kläffend die Stadt durchstreifen.
Vor Gier läuft ihnen schon der Geifer aus dem Maul.
    Jedes Wort, das über ihre Lippen kommt, ist wie ein Dolchstoß.
    Dabei denken sie: »Keiner hört, was wir hier planen!«

Aber du, Herr, kannst über sie nur lachen.
    Nichts als Spott hast du für diese Völker übrig.
10 Du bist meine Stärke[d], an dich will ich mich klammern.
    Du gibst mir Schutz wie eine sichere Burg.
11 Du, mein Gott, kommst mir in Liebe entgegen
    und lässt mich über meine Feinde triumphieren.

12 Doch töte sie nicht sofort, Herr, unser Beschützer,
    sonst gerät alles rasch wieder in Vergessenheit,
    und mein Volk würde nichts daraus lernen.
Darum lass sie erst ruhelos umherirren
    und langsam durch deine Macht zugrunde gehen!
13 Mit jedem Wort laden sie noch mehr Schuld auf sich.
    Vor lauter Überheblichkeit sollen sie sich selbst
    im Netz ihrer Lügen und Lästerungen verstricken!
14 Vertilge sie in deinem Zorn!
    Rotte sie aus mit Stumpf und Stiel!
Dann wird die ganze Welt erkennen,
    dass du, Gott, in Israel[e] regierst.

15 Denn diese Leute sind wie wilde Hunde,
    die am Abend kläffend die Stadt durchstreifen.
16 Sie streunen umher auf der Suche nach Fraß,
    und wenn sie nicht satt werden, knurren sie wütend[f].

17 Ich aber singe von deiner Macht.
Früh am Morgen juble ich dir zu, weil du so gnädig bist.
    Du bietest mir Schutz wie eine sichere Burg;
    zu dir kann ich in der Not fliehen.
18 Ja, dir will ich singen und musizieren,
denn du bist meine Stärke.
    Bei dir, Gott, weiß ich mich geborgen.
    Ja, Gott, wie gut bist du zu mir!

Footnotes

  1. 58,2 Oder: Ihr Götter.
  2. 58,10 Wörtlich: Noch bevor eure (Koch-)Töpfe (das Feuer vom) Dornstrauch verspüren – ob er frisch ist oder ob er schon hell brennt –, er (Gott) wird ihn fortwirbeln. – Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten.
  3. 59,1 Vgl. 1. Samuel 19,11.
  4. 59,10 So nach einigen hebräischen Handschriften und der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: seine Stärke.
  5. 59,14 Wörtlich: in Jakob.
  6. 59,16 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: und wenn sie nicht satt werden, bleiben sie über Nacht.

Anklage gegen Menschen, die das Recht verdrehen

58 Für den Dirigenten[a]. Nach derselben Melodie zu begleiten wie »Verschone und erhalte!«[b]. Von David. Ein Lehrpsalm[c].

Ihr Mächtigen, seid ihr wirklich gerecht, wenn ihr eure Urteile fällt?[d]
Richtet ihr die Menschen unparteiisch?
Ganz und gar nicht!
In euren Herzen schmiedet ihr heimtückische Pläne;
das Land ist erfüllt von der Gewalt, die von euren Händen ausgeht!

Diese Gottlosen sind von Geburt an auf dem falschen Weg,
auf Irrwegen gehen diese Lügenmäuler von Mutterleib an!
Giftig sind sie wie Schlangen,
ja, sie gleichen einer Otter, die ihr Ohr verschließt
und nicht auf die Stimme des Schlangenbeschwörers hört,
auf den erfahrenen Zauberer, der Schlangen mit Worten zähmen kann.

Gott, brich diesen Leuten die Zähne aus!
Herr, zerschlage diesen reißenden Löwen das Gebiss!
Lass sie verschwinden wie versickerndes Wasser.
Und wenn sie ihre Pfeile schießen, dann brich diesen die Spitze ab![e]
Ihr Leben soll so kurz sein wie das einer Schnecke, die sich auflöst und verendet,
wie das einer Fehlgeburt, die nie das Licht der Sonne sieht.

10 ´Ja, ihr Mächtigen werdet es noch merken:`
Ehe eure Kochtöpfe vom Holzfeuer heiß werden –
egal, ob das Fleisch noch roh ist oder schon gart –
Gott fegt durch einen Sturm alles hinweg![f]

11 Wenn Gott Vergeltung übt,
wird sich jeder freuen, der nach Gottes Willen lebt.[g]
Ja, er wird seine Füße baden im Blut dieser gottlosen Verbrecher!
12 Dann werden die Menschen sagen:
»Seht ihr – wer Gottes Willen tut[h], bekommt doch noch seinen Lohn!
Ja, es gibt noch einen Gott, der gerecht richtet auf dieser Erde!«

Unschuldig verfolgt

59 Für den Dirigenten[i]. Nach der Melodie von »Verschone und erhalte!«[j]. Von David. Ein Lehrpsalm[k]. Er schrieb ihn in Erinnerung daran, dass Saul David töten wollte und Männer losgeschickt hatte, um Davids Haus zu bewachen.[l]

Befreie mich von meinen Feinden, mein Gott,
bring mich in Sicherheit vor denen, die sich gegen mich stellen!
Ja, befreie mich von Menschen, die Verbrechen begehen,
rette mich vor skrupellosen Mördern!
Sieh doch, wie sie mir auflauern und mir nach dem Leben trachten!
Diese Gewalttäter rotten sich gegen mich zusammen.
Dabei habe ich gar kein Unrecht begangen,
keine Sünde trennt mich von dir, Herr.

Obwohl ich schuldlos bin, kommen sie angelaufen und gehen gegen mich in Stellung.
´Herr`, wach auf, komm mir zu Hilfe und sieh, was hier geschieht!
Allmächtiger Herr und Gott[m], du Gott Israels,
mach dich auf und halte Gericht über alle anderen Völker!
Zeig bei keinem Gnade, der Unheil stiftet und betrügt![n]

Jeden Abend kommen meine Verfolger wieder, knurren wie bissige Hunde
und streifen umher in der Stadt.

Sieh nur, der Geifer läuft ihnen schon aus dem Maul!
Jedes Wort, das über ihre Lippen kommt, verwundet wie ein scharfes Schwert.
Sie sind sich ihrer Sache sicher: »Wer hört uns schon?«

Aber du, Herr, du lachst sie aus!
Du spottest ´über sie wie` über alle fremden Völker.

10 Du meine Stärke[o], auf dich will ich schauen und auf deine Hilfe warten.
Ja, Gott ist meine sichere Burg!

11 Mein Gott wird mir voll Güte entgegenkommen,
er lässt mich ´als Sieger` herabsehen auf alle meine Feinde.

12 Töte sie nicht auf der Stelle, damit mein Volk ´ihre Strafe` nicht zu schnell vergisst!
Erweise deine Macht an ihnen, lass sie umherirren und bring sie zu Fall,
du, Herr, bist doch unser Schild, der uns schützt!
13 Sie sündigen, sobald sie den Mund aufmachen,
darum lass sie sich verstricken in ihrem Stolz.
Das ist der Lohn für die Flüche und Lügen, die sie von sich geben!
14 Mach ein Ende mit ihnen in deinem Zorn,
vernichte sie, dass nichts mehr von ihnen übrigbleibt!
Daran wird man erkennen[p], dass Gott herrscht über ganz Israel[q]
und bis in die entferntesten Winkel der Erde.

15 Jeden Abend kommen meine Verfolger wieder, knurren wie bissige Hunde
und streifen umher in der Stadt.

16 Sie streunen auf der Suche nach Fraß,
und wenn sie nicht satt werden, dann knurren sie[r].

17 Ich aber will deine Stärke besingen,
und am Morgen will ich jubeln über deine Gnade.
Denn du wurdest für mich zur sicheren Burg,
zur Zuflucht am Tag meiner Not.

18 Du bist meine Stärke, dir will ich Psalmen singen!
Ja, Gott ist meine sichere Burg, ein Gott, der mir seine Gnade schenkt.

Footnotes

  1. Psalmen 58:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  2. Psalmen 58:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 57,1.
  3. Psalmen 58:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 16,1.
  4. Psalmen 58:2 Od (bei Änderung eines Vokals) Bringt ihr in Wahrheit die Gerechtigkeit durch euer Sprechen zum Verstummen? W Ihr Götter, sprecht ihr in Wahrheit Gerechtigkeit? Mit dem Begriff Götter können in diesem Zusammenhang auch irdische Machthaber bzw. Richter gemeint sein.
  5. Psalmen 58:8 W Schießt er (man) seine Pfeile ab, ´sie seien` wie abgebrochen.
  6. Psalmen 58:10 Der hebräische Text ist in diesem Vers nur sehr schwer zu deuten.
  7. Psalmen 58:11 W Freuen wird sich der Gerechte, wenn er die Vergeltung sieht.
  8. Psalmen 58:12 W der Gerechte.
  9. Psalmen 59:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 4,1.
  10. Psalmen 59:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 57,1.
  11. Psalmen 59:1 Siehe die Anmerkung zu Psalm 16,1.
  12. Psalmen 59:1 Od Er schrieb ihn, als Saul David töten wollte und Männer losgeschickt hatte, um Davids Haus zu bewachen. Siehe 1. Samuel 19,8ff.
  13. Psalmen 59:6 W Herr, Gott über alle Heere.
  14. Psalmen 59:6 Siehe die Anmerkung zu Psalm 3,3.
  15. Psalmen 59:10 So in Anlehnung an hebräische Handschriften, die Septuaginta und alte Übersetzungen. Sie unterscheiden sich vom Masoretischen Text nur durch die Änderung eines Buchstabens. Der Masoretische Text lautet: Seine Stärke.
  16. Psalmen 59:14 Od Daran werden sie erkennen.
  17. Psalmen 59:14 W über ganz Jakob. Siehe die Anmerkung zu Psalm 14,7.
  18. Psalmen 59:16 So in Anlehnung an die Septuaginta. Ihre Übersetzung legt eine geringfügige Änderung der Vokale beim Masoretischen Text zugrunde. Der Masoretische Text lautet: dann bleiben sie über Nacht.